Absatz des weltgrößten Brauereikonzerns sinkt
Absatz von Anheuser-Busch Inbev sinkt auf wichtigen Märkten
Aktie des weltgrößten Brauereikonzerns fällt um 6 Prozent
md Frankfurt
Anheuser-Busch Inbev hat auch im dritten Quartal weniger Bier als in der Vorjahreszeit verkauft. In allen Absatzregionen außer Europa gingen die Verkäufe des weltgrößten Brauereikonzerns zurück; schmerzhaft waren vor allem die Einbußen auf den wichtigen Märkten USA, Mexiko, Argentinien und China. Global sank der Absatz den Angaben zufolge um 2,4% auf 148 Mill. Hektoliter, wobei der Verkauf eigener Marken wie Budweiser, Corona und Stella Artois um 3,1% auf 128 Mill. hl zurückging.
Zielspanne eingeengt
Aufgrund der durchgesetzten Kostensenkungen zeigt sich das Management trotz der enttäuschenden Absatzentwicklung nun zuversichtlicher für das laufende Jahr; der Zielkorridor für den Gewinn wurde nach oben hin eingeengt. Gemäß der neuen Prognose soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) 2024 organisch – also bereinigt um Wechselkursveränderungen sowie Zu- und Verkäufe von Assets – um 6 bis 8% (bisher: 4 bis 8%) zulegen, wie das im belgischen Löwen ansässige Unternehmen mitteilte.
Im dritten Quartal lag der Zuwachs aus eigener Kraft im bereinigten Betriebsergebnis bei 7,1%. Nominal verharrte der operative Gewinn mit 5,42 (i.V. 5,43) Mrd. Dollar auf Vorjahresniveau. Der Konzernumsatz gab im abgelaufenen Quartal gemäß der Mitteilung auf 15,05 (15,57) Mrd. Dollar nach; das organische Wachstum gibt AB Inbev mit 2,1% an. Analysten hatten sowohl im Betriebsergebnis als auch im Umsatz stärkere organische Zuwächse erwartet. Unter dem Strich verdiente AB Inbev 1,97 (1,74) Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie von 0,98 (0,86) Dollar übertraf die Konsensschätzung im Markt.
Darüber hinaus kündigte Anheuser-Busch Inbev an, in den nächsten zwölf Monaten würden Aktien für mehr als 2 Mrd. Dollar zurückgekauft.
Analysten raten zum Kauf
Gemäß Celine Pannuti von J.P. Morgan seien die Absatzvolumina niedriger als erwartet ausgefallen. Dennoch bestätigte die Analystin ihre Empfehlung „Übergewichten“ und das Kursziel von 72 Euro. Auch Edward Mundy von Jefferies wiederholte seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 73 Euro. Der Analyst lobte die steigenden Barmittelausschüttungen, etwa in Form von Aktienrückkäufen. Analyst James Edwardes Jones von RBC, der AB Inbev als „Outperformer" sieht und das Kursziel mit 75 Euro ansetzt, schrieb, die Kennziffern seien schwach ausgefallen, aber nicht „schrecklich“. Bernstein („Outperform“) und Barclays („Übergewichten“) senkten dagegen ihre Kursziele von 72 auf 70 Euro bzw. von 76 auf 73 Euro.
An der Euronext Brüssel fiel der Kurs der AB-Inbev-Aktie am Donnerstag im Handelsverlauf um mehr als 6% auf 54,66 Euro. Gemessen an den Kurszielen der Analysten von 70 bis 75 Euro ergibt sich ein kräftiges Aufwärtspotenzial. Die Marktkapitalisierung des Konzerns liegt bei 96 Mrd. Euro.