"Absolut" bereitet Pernod Ricard Kopfschmerzen

Wodka-Abschreibungen in den USA belasten

"Absolut" bereitet Pernod Ricard Kopfschmerzen

wü Paris – Der französische Getränkekonzern Pernod Ricard hat Investoren bei der Vorlage seiner Bilanz für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 2014/15 mit einer Abschreibung für die Wodka-Marke “Absolut” und einem vorsichtigen Ausblick für China enttäuscht. Das Reich der Mitte macht 9 % des Umsatzes der weltweiten Nummer 2 der Spirituosenbranche nach Diageo aus. Zwar ist es ihr inzwischen gelungen, ihre Verkäufe in China zu stabilisieren, doch diese Verbesserung dürfte nach Ansicht Pernod Ricard zunächst nicht anhalten. Vor weiteren Einbußen”Angesichts der derzeitigen Volatilität erwarten wir kurzfristig einen weiteren Rückgang”, sagte Konzernchef Alexandre Ricard in einem Interview. Pernod Ricard hält jedoch an ihren mittelfristigen Prognosen eines Umsatzwachstums von 8 bis 9 % für China fest. Im Geschäftsjahr 2014/15 sanken die Verkäufe dort um 2 %, nachdem sie 2013/14 wegen des Einbruchs der Cognac-Nachfrage um 23 % zurückgegangen waren.Neben China bereitet Pernod Ricard auch der 2008 für 5,6 Mrd. Euro übernommene Wodka “Absolut” Sorgen. Die Verkäufe der wichtigsten Marke des Konzerns gingen in den USA bereits im zweiten Jahr in Folge 5 % zurück, da der Wodka-Markt dort hart umkämpft ist und sich Verbraucher verstärkt braunen Spirituosen wie Bourbon zuwenden. “Absolut” macht 45 % des Umsatzes in den USA.Pernod Ricard nahm deshalb jetzt eine Wertminderung von 652 Mill. Euro für “Absolut” vor. Der Konzern will seine Aktivitäten im laufenden Geschäftsjahr schrittweise verbessern und peilt mittelfristig ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 5 % an.