Sportartikelhersteller

Adidas zapft Bondmarkt an

Der Sportartikelhersteller hat gerade zum vierten Mal in diesem Jahr seinen Gewinnausblick gesenkt. Jetzt will sich das Unternehmen frisches Geld am europäischen Anleihemarkt beschaffen.

Adidas zapft Bondmarkt an

Bloomberg Frankfurt

Erstmals seit der Trennung vom Rapper Kanye West (Ye) und der Verpflichtung eines neuen Konzernchefs beschafft die Adidas AG Mittel am europäischen Anleihemarkt. Der Sportartikelkonzern senkte gerade zum vierten Mal in diesem Jahr seinen Gewinnausblick. Adidas will informierten Kreisen zufolge 1 Mrd. Euro am Bondmarkt zusammenbekommen. Die letzte Bondauktion hatte der Konzern 2020 ausgeführt, die vorletzte 2014.

Die Beendigung der Partnerschaft mit dem Musiker und Designer Ye dürfte den Konzernertrag um 1,8 Mrd. Euro schmälern. Fast die Hälfte des zuvor für 2022 erwarteten Nettogewinns von einer halben Mrd. Euro stammt von der Marke Yeezy. Adidas hatte die Reißleine gezogen, nachdem der Rapper mit einer Reihe antisemitischer Äußerungen in die Schlagzeilen geraten war.

Bondanalyst Shanawaz Bhimji von ABN Amro nimmt an, dass Adidas für die Anleiheemission „erhebliche Zugeständnisse” machen muss. „Probleme scheint der Markt bei Adressen mit guten Ratings jedoch nicht zu haben.” Die Spreads der geplanten Emission wurden für dreijährige Papiere dem Vernehmen nach auf 20 bis 25 Basispunkte über Midswaps verengt, von anfänglich 45 Basispunkten. Eine siebenjähri­ge Tranche soll nun bei 50 bis 55 Basispunkten liegen, nicht mehr bei 80.