Adler macht Modemärkte dicht
hek Frankfurt – Der Textileinzelhändler Adler will bis zu 17 Modemärkte schließen. Die Strategie 2020 werde um ein “Standortoptimierungsprogramm” erweitert, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. In der Ertragsrechnung schlagen sich die Schließungen und weitere Effizienzmaßnahmen im laufenden Jahr mit Einmalbelastungen von 8 Mill. bis 10 Mill. Euro nieder. Somit soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) noch zwischen 18 Mill. und 21 Mill. Euro liegen. Im vergangenen Jahr betrieb Adler 178 Modemärkte, fünf weniger als im Vorjahr. Die Märkte befinden sich größtenteils in Deutschland.Im Jahr 2018 schrumpfte das Ebitda um 35 % auf 20,7 Mill. Euro. Die im November auf 20 Mill. bis 24 Mill. Euro gesenkte Prognose wurde damit erreicht. Zuvor hatt das Management 26 bis 29 Mill. Euro Ebitda in Aussicht gestellt. Bereinigt um Einmaleffekte sei das Ebitda von 25,4 Mill. auf 26,2 Mill. Euro gestiegen. Unter dem Strich stehen aber rote Zahlen.Für 2019 erwartet Adler Modemärkte einen weiteren Umsatzrückgang auf “leicht unter 500 Mill. Euro”. Die Textilbranche in Deutschland steckt in der Flaute. Gerry Weber hat Insolvenz angemeldet, AWG ebenfalls, die Modekette Esprit schreibt tiefrote Zahlen und baut Personal ab, Tom Tailor musste ihre Prognosen mehrmals senken. Der expandierende Online-Verkauf macht den Ladenbetreibern zu schaffen, und der lange und heiße Sommer führte dazu, dass die Herbstkollektion zunächst liegen blieb. Adler hält sich zugute, mit mehr als 50 Mill. Euro Liquidität und 42,5 % Eigenkapitalquote über eine “sehr solide finanzielle Position” zu verfügen.Großaktionär ist nach wie vor S&E Kapital, hinter der die insolvente Steilmann SE und der italienische Finanzinvestor Equinox stehen. S&E Kapital hatte ihr Paket von 52,8 % im Juni 2018 zum Verkauf gestellt, doch bisher kam keine Transaktion zustande.