Adler Real Estate holt zum nächsten Schlag aus
wb Frankfurt – Das Immobilienunternehmen Adler Real Estate hat das größte Ding vereinbart, seit der Firma vor zwei Jahren neues Leben eingehaucht wurde: Für in Finanzkreisen geschätzte mehr als 300 Mill. Euro inklusive übernommener Verbindlichkeiten wird von Corestate ein Portfolio von 7 700 Wohnungen und 490 Gewerbeeinheiten über einen Share-Deal erworben. Dabei ist Adler dabei, die börsennotierte Estavis zu übernehmen. Die Gruppe kommt künftig auf 24 800 Einheiten – und war 2012 mit etwas über 200 Wohnungen gestartet.Der Adler-Großaktionär Mezzanine IX verfolgt eine Strategie des Zinsdifferenzgeschäfts. Niedrige langfristige Zinsen zusammen mit der Notwendigkeit für manche Institutionen, Immobilien deutlich unter Wiederherstellungskosten verkaufen zu müssen, öffneten ein Zeitfenster von zwei bis drei Jahren, sich zügig insbesondere deutsche Wohnimmobilien zu sichern und somit einen Bestand aufzubauen, der deutlich zweistellige Eigenkapitalrenditen ermöglicht, hatte Mezzanine IX 2012 mitgeteilt. Die Strategie ist, stabile Reserven zu heben und auf den Fair Value hochzuschreiben, was den Gewinn treibt. Dies wiederum treibt den Aktienkurs und ermöglicht Kapitalerhöhungen. Zuletzt hat sich Adler über eine Anleihe 50 Mill. Euro besorgt.Adler ging aus der traditionsreichen Adlerwerke vorm. H. Kleyer in Frankfurt hervor und gehörte unter anderem zur BHF-Holding Agiv, zu dem Baukonzern Philipp Holzmann und dem Immobilienentwickler Roland Ernst, Olivetti, Triumph-Adler und VW und stellte Fahrräder, Autos, Motorräder und Büromaschinen her. Adler hatte 2013 das Ergebnis auf 46,9 Mill. Euro vervielfacht. 2012 waren es 0,5 Mill. Euro. Der Sprung resultiert aus Neubewertungen von übernommenen Beteiligungen an Wohnimmobilienportfolios sowie aus Verkäufen von Arealen.