Adler Real Estate will Früchte aus Akquisitionen ernten
wb Frankfurt – Wohnungswirtschaft ist Planwirtschaft: Adler Real Estate sagt die Ergebnisse des laufenden Jahres detailliert voraus. Auf der Basis der Akquisitionen des Vorjahres, deren Beiträge 2016 voll in die Konzernrechnung einfließen, wird ein Anstieg der Erträge aus der Immobilienbewirtschaftung um 20 % avisiert. Realisiert werden sollen Synergien aus der Übernahme der Westgrund im Juni 2015. Die Beteiligung an der Conwert in Wien wird in der Planung nicht genannt.Adler erwartet, dass die durchschnittliche Zinslast auf alle Konzernverbindlichkeiten infolge von Refinanzierung auf 3,75 % oder darunter sinkt. Dieser Wert war 2015 von 4,7 auf 3,99 % zurückgegangen. Der Loan to Value soll von 68 auf etwa 65 % sinken. Auch der Unternehmenswert soll wachsen. So sollte der Net Asset Value (in Epra-Abgrenzung) um mehr als 10 % auf rund 1 Mrd. Euro Ende 2016 anziehen.Für die Erträge aus der Immobilienbewirtschaftung werden 260 (i.V. 217) Mill. Euro prognostiziert. Der Anstieg entstamme gleichermaßen aus Mieterhöhungen um 2 % auf 5,05 Euro je Quadratmeter aus den rund 50 000 Wohneinheiten von Adler sowie aus der Verringerung des Leerstands um 2 Prozentpunkte auf 9,2 % Ende 2016.Im Ergebnis der laufenden operativen Verbesserungen, der Durchschnittsmiete, der Vermietungsquote und der Synergien erwartet Adler für das operative Ergebnis (FFO I) ein Wachstum von 55 % auf 25 Mill. Euro, sagt Vorstand Arndt Krienen, der Axel Harloff an der Spitze ablösen wird. “Die Rahmenbedingungen für die Immobilienmärkte sind weiterhin sehr gut. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, und zwar nicht mehr nur allein in den Ballungsräumen, sondern auch in den Randlagen, in denen die Adler überwiegend mit ihren Wohnungsbeständen vertreten ist.” Krienen lässt durchblicken, dass Adler zusätzliche Akquisitionsmöglichkeiten prüft.Der FFO II werde – unbeeinflusst von großen Portfolioverkäufen – allerdings stagnieren und soll 45 Mill. Euro erreichen. Ein weiterer Anstieg könnte aus dem starken Wachstum des Marktes der Wohnungsprivatisierung resultieren, insbesondere in Berlin, wo sich etwa 90 % des Bestands der für Verkäufe zuständigen Adler-Tochter Accentro befinden.