WERTBERICHTIGT

Adva mit weniger "pro forma"

Börsen-Zeitung, 19.4.2019 Wenn börsennotierte Unternehmen wie Adva Optical sich "volle Transparenz" auf die Fahnen schreiben, ist das zunächst sehr löblich. Schließlich ist die Durchschaubarkeit einer Bilanz eine Grundvoraussetzung dafür, dass...

Adva mit weniger "pro forma"

Wenn börsennotierte Unternehmen wie Adva Optical sich “volle Transparenz” auf die Fahnen schreiben, ist das zunächst sehr löblich. Schließlich ist die Durchschaubarkeit einer Bilanz eine Grundvoraussetzung dafür, dass Unternehmen gegenüber Investoren Vertrauen schaffen. Im Fall des Netzwerkausrüsters aus Martinsried bei München fühlt man sich an die Zeiten des Neuen Marktes erinnert, als Firmen ihre Berichte mit Ergebnissen vor einer Staffel von Sondereffekten jedweder Art spickten. Das sorgte für Intransparenz. Adva, die einst dem Neuen Markt angehörte, richtet ihren Erfolg immer noch nach der um Abschreibungen vielerlei Art bereinigten Finanzkennziffer “Pro-forma-Betriebsergebnis” aus. Das scheint wohl ein Überbleibsel früherer Zeiten zu sein. Doch das Unternehmen hat mit den Jahren dazugelernt. Der Konzern informierte einst noch über ein “Pro-forma-Ergebnis nach Steuern”. Heute verzichtet Adva auf solche verwirrenden Hinweise in der Erfolgsrechnung. Unter dem Strich kommt das Unternehmen mit weniger Angaben über Pro-forma-Zahlen aus. sck