Adva Optical warnt vor Zusatzkosten
sck München – Die Aktie des Telekommunikationsausrüsters Adva Optical Networking ist nach Vorlage von Quartalszahlen abgestürzt. Das Papier büßte zeitweise 18,3 % ein, begrenzte im weiteren Tagesverlauf die Kursverluste und beendete den Xetra-Handel am Donnerstag mit 8,30 Euro (-13,2 %). Am Markt vermutete man als Grund Gewinnmitnahmen. Der Titel hatte bis dahin einen guten Lauf. Seit Jahresbeginn legte die Aktie um 40 % zu. Ein Aktienhändler sprach laut dpa davon, dass das Unternehmen die Erlöserwartung des Marktes verfehlt habe. Das war das Haar in der Suppe.Vermutlich reagierten die Anleger auch vergrätzt auf den Ausblick. Zwar rechnet der Vorstand damit, im laufenden zweiten Quartal Umsatz und operatives Ergebnis gegenüber dem Jahresauftakt zu steigern, warnte aber in seinem Ausblick vor mögliche Mehraufwendungen. So wies das Unternehmen darauf hin, quartalsweise die Werthaltigkeit seiner immateriellen Vermögenswerte inklusive der aktivierten Entwicklungsprojekte auf Basis der erwarteten Geschäftsentwicklung zu analysieren. “Bei ungünstigen Geschäftsaussichten könnten diese Überprüfungen im zweiten Quartal 2019 und in den Folgequartalen zu nicht liquiditätswirksamen Aufwendungen führen”, teilte Adva mit.Für den laufenden Dreimonatsabschnitt rechnet die Konzernführung mit einem Umsatz in einer Bandbreite zwischen 130 Mill. und 140 Mill. Euro. Das Pro-forma-Betriebsergebnis soll zwischen 2 und 5 % der Erlöse ausmachen. Das wären also bis zu 7 Mill. Euro. In dieser Ergebniskennzahl berücksichtigt Adva liquiditätsunwirksame Aufwendungen wie unter anderem Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Firmenwertabschreibungen und Restrukturierungskosten nicht. Die Warnung vor Zusatzkosten ist daher im Kern nicht Teil der Prognose für die operativen Zahlen. Entwicklung “planmäßig”Finanzvorstand Uli Dopfer bezeichnete das erste Quartal als guten Jahresstart. “Sowohl Umsatz als auch die Profitabilität entwickelten sich planmäßig”, ließ er sich zitieren. Adva berichtete über eine “gute Nachfrage” in Europa und in Amerika. Das seit dem 18. März im SDax notierte Unternehmen steigerte in den Monaten Januar bis März den Umsatz um 6 % auf 128 Mill. Euro. Adva lag damit in der unteren Hälfte ihrer Prognosespanne von 124 Mill. bis 134 Mill. Euro. Das Betriebsergebnis (pro forma) legte auf 2,7 (i. V. 2,2) Mill. Euro zu. Das waren 2,1 (1,9) % vom Umsatz. Adva rechnete mit einer Spanne von 0 bis 4 %.Nach Steuern erzielte der Konzern einen Gewinn von 1 Mill. Euro nach einem Fehlbetrag von 2,4 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Dem Zwischenbericht zufolge halfen Adva dabei günstigere Währungseffekte, die sich im Finanzergebnis niederschlugen. Dieser Erfolgsposten verbesserte sich auf 0,8 Mill. Euro nach einem Defizit von 1,9 Mill. Euro ein Jahr zuvor.—– Wertberichtigt Seite 6