Ahold vermasselt Start ins Geschäftsjahr
ab Düsseldorf – Der niederländische Einzelhändler Ahold hat mit den Zahlen aus dem Jahresauftaktquartal enttäuscht. Während der Konzernumsatz um 5 % (zu konstanten Wechselkursen: 1,9 %) auf 9,7 Mrd. Euro zulegte, verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 6,3 % auf 416 Mill. Euro, teilten die Holländer mit. Damit wurde die Markterwartung klar verfehlt, was sich am Mittwoch in einem Kursrückgang um 4,2 % auf 9,18 Euro spiegelte. Gestern ging es weiter um rund 1 % nach unten.Neben dem verschobenen Ostergeschäft – es fiel 2012 in das zweite Quartal – spielte auch das herausfordernde Umfeld, dem Ahold u. a. mit Preisaktionen begegnete, eine Rolle, wie CEO Dick Boer erläuterte. Ohne eine konkrete Prognose zu nennen, gab sich Boer für das laufende Quartal zuversichtlicher. Insgesamt bestätigte er jedoch seine Einschätzung, dass 2012 für den Lebensmitteleinzelhandel ein weiteres herausforderndes Jahr bleibe. Aktienrückkauf beendetDie Effizienzsteigerungsmaßnahmen würden fortgesetzt, versprach Boer. Beim Ziel, die Kosten binnen drei Jahren um 350 Mill. Euro nachhaltig zu senken, liege Ahold im Plan. Zudem werde weiter an der Optimierung der Kapitalstruktur gearbeitet. So sei das Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1 Mrd. Euro abgeschlossen worden, heißt es.Die operative Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief äußerst unterschiedlich. Während die Erlöse in den USA und den Niederlanden trotz des Ostereffekts auch auf vergleichbarer Fläche ausgebaut wurden, gingen die Umsätze in Tschechien und der Slowakei zurück. Die höchste Umsatzrendite sei in den Niederlanden mit unverändert 6 % erwirtschaftet worden. In den USA, wo der Konzern knapp 60 % der Erträge generiert, bröckelte die Marge auf 4,1 (i. V. 4,6) % ab, in Osteuropa landete die Kenngröße bei lediglich 0,8 (1,1) %. Letztlich gab das Ergebnis aus fortzuführendem Geschäft um 4,7 % auf 284 Mill. Euro nach. Der Periodenüberschuss landete dank eines niedrigeren Verlusts aus nicht fortzuführendem Geschäft mit 282 Mill. Euro um 3,1 % unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nettoschulden verringertDie Nettoverschuldung baute Ahold im Vergleich zum Bilanzstichtag 2011 auf 970 Mill. Euro ab. Darin nicht enthalten sind Leasingverbindlichkeiten von 5,9 Mrd. Euro. Der Rückgang im freien Cash-flow um 116 Mill. auf 291 Mill. Euro ging nach den Angaben einzig auf das Konto des Gemeinschaftsunternehmens ICA, das Ahold nicht konsolidiert. Während die ICA-Dividende von 128 Mill. Euro im Vorjahreswert enthalten war, sei die Dividende von 135 Mill. Euro 2012 erst im zweiten Quartal zugeflossen.