Air France-KLM trotzt Widrigkeiten
wü Paris – Air France-KLM hat trotz der Streiks bei Air France, trotz der durch den überraschenden Rücktritt von Ex-Konzernchef Jean-Marc Janaillac ausgelösten Führungskrise und trotz höherer Treibstoffkosten unterm Strich deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Dagegen verringerte sich das operative Ergebnis. Es brach um 30,7 % auf 1,33 Mrd. Euro ein. Dank Kosteneinsparungen und einer guten kommerziellen Dynamik verbesserte sich das Nettoergebnis der französisch-niederländischen Fluggesellschaft um mehr als 150 % auf 409 Mill. Euro. Allerdings wurden die Ergebnisse 2017 auch von hohen Einmalkosten belastet.Die Bilanz führte erneut vor Augen, dass KLM profitabler als ihre französische Schwestergesellschaft ist. So verbuchte Air France Erlöse von 16,07 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von 266 Mill. Euro. KLM dagegen kam bei einem Umsatz von 10,96 Mrd. Euro auf ein operatives Ergebnis von 1,07 Mrd. Euro. Die 15 Streiktage in der ersten Jahreshälfte kosteten die Fluggesellschaft 355 Mill. Euro. Das Misstrauen auf der niederländischen Seite ist auch nach dem gerade gefundenen Kompromiss groß. Air France-KLM bekenne sich zu Amsterdam, KLM und dem Flughafen Schiphol, versuchte Konzernchef Benjamin Smith zu beruhigen. “Es gibt keine Pläne, Arbeitsplätze von Amsterdam nach Paris zu verlagern. Was heute in Amsterdam ist, bleibt in Amsterdam.” Treibstoffkosten steigenBeide Airlines sollen aber jetzt beim Flottenmanagement enger zusammenarbeiten. So kündigte Air France-KLM an, noch 2019 eine Ausschreibung für die Mittelstreckenflotte zu machen. Die Gruppe will dieses Jahr die Kapazitäten um 2 % bis 3 % erhöhen, während Transavia um 9 % bis 11 % wachsen soll. Die Kosten sollen um 1 % gesenkt werden. Die Treibstoffrechnung dürfte sich jedoch nach Angaben des Konzerns um 650 Mill. Euro auf 5,6 Mrd. Euro erhöhen.