Flugzeugbau

Airbus arbeitet an Plänen für neuen Mittelstreckenjet

Airbus plant neben einem Wasserstoffjet auch einen Nachfolger für den A320neo. Er könnte in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts erstmals ausgeliefert werden.

Airbus arbeitet an Plänen für neuen Mittelstreckenjet

Airbus arbeitet an Plänen für neuen Mittelstreckenjet

Flugzeugbauer erwartet in den nächsten 20 Jahren steigende Nachfrage nach sparsameren Modellen

wü Paris

Auf dem Weg zu nachhaltigerem Fliegen arbeitet Airbus nicht nur an Plänen für ein Wasserstoff-Flugzeug, sondern parallel dazu auch an Technologien für einen neuen, effizienteren Mittelstreckenjet. “Wir brauchen eine neue Generation von Flugzeugen”, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury dem Luftfahrtmagazin “Aviation Week”. “Wir brauchen Flugzeuge, die rund 20 bis 25% weniger Treibstoff verbrauchen als die A320neo oder A321neo von heute.” Da der Flugzeugbauer damit rechnet, dass in den kommenden 20 Jahren immer mehr Fluggesellschaften ältere Modelle in ihren Flotten durch neue, effizientere ersetzen werden, bereitet er alle Technologien, das Produktionssystem und die Digitalisierung für einen neuen Mittelstreckenjet vor.

Ziel sei, so Faury, das neue Modell, in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts ab 2035 in Dienst zu stellen, “vielleicht zwischen 2035 und 2040”. Dabei soll es sich im Gegensatz zum A320neo nicht um eine weiterentwickelte, verbesserte Version bestehender Modelle handeln, sondern um wahre Nachfolger von Modellreihen. Sie könnten mit einem Open-Rotor-Triebwerk ausgestattet sein. Der europäische Flugzeugbauer arbeitet eng mit dem Triebwerkshersteller CFM International zusammen, um zu prüfen, ob ein solches Triebwerk wirklich eine tragfähige Option ist.

Um den geplanten neuen Mittelstreckenjet wie geplant erstmals ab 2035 ausliefern zu können, muss Airbus spätestens 2027/2028, allerspätestens 2030 den offiziellen Startschuss für das neue Programm geben. Die Entscheidung für die Technologien des ebenfalls geplanten Wasserstoffjets soll 2025 fallen, damit die Entwicklung des Flugzeugs 2027 oder 2028 beginnen kann, um die Indienststellung 2035 gewährleisten zu können. US-Konkurrent Boeing will ebenfalls 2028 über ein neues Modell entscheiden, um es Mitte des nächsten Jahrzehnts in Dienst zu stellen. Er forscht zusammen mit der Nasa an dem Konzept Transonic Truss-Braced Wing.

Modernisierung erwartet

Bisher machen neue, effizientere Modelle wie die Mittelstreckenjets A320neo und 737Max sowie die Langstreckenjets A350 und 787 laut Airbus gerade mal 25% der weltweiten Flugzeugflotte aus. Der Flugzeugbauer geht in seiner gerade veröffentlichten Langfristprognose für die Zeit bis 2042 davon aus, dass Fluggesellschaften verstärkt ältere Modelle ausmustern. Er erwartet, dass sich die weltweite Flugzeugflotte in den kommenden 20 Jahren von zuletzt 22.800 Passagierjets mit mehr als 100 Sitzplätzen und Frachtflugzeugen mit einer Nutzlast von mehr als 10 Tonnen mehr als verdoppeln wird auf mehr als 46.560 Flugzeuge. Bei 17.170 Exemplaren dürfte es sich um Maschinen handeln, die ältere Modelle ersetzen, glauben die Airbus-Experten.

 

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