Airbus gibt Flaggschiff A380 auf

Produktion des Großraumfliegers wird 2021 eingestellt - Gewinnsprung erfreut

Airbus gibt Flaggschiff A380 auf

sck Toulouse – Kurz vor dem Wechsel an der Konzernspitze hat Airbus die Konsequenzen aus der Auftragsflaute für den A380 gezogen. Zur Bilanzvorlage am Konzernhauptsitz in Toulouse kündigten der scheidende CEO Tom Enders und sein designierter Nachfolger, der Chef der Verkehrsflugzeugsparte Guillaume Faury, an, im Jahr 2021 die Produktion des Großraumfliegers einzustellen. “Wir können Illusionen nicht mehr hinterherrennen”, begründete Enders die Entscheidung, die er als “schmerzlich” bezeichnete. Der Beschluss sei gemeinsam getroffen worden. Der Franzose folgt am 10. April auf den Deutschen, der Airbus fast sieben Jahre führte.Als Gründe für das Aus des Prestigeflugzeugs nannte der Boeing-Rivale eine jüngste Umbuchung des Großabnehmers Emirates und einen generell “mangelnden Auftragsbestand anderer Airlines”. Die arabische Luftfahrtgesellschaft stornierte 39 A380 und gab stattdessen 40 Langstreckenflieger vom Typ A330 und 30 vom Typ A350 in Auftrag. Zuletzt strich Qantas acht dieser Jumbos.Von dem Produktionsende sind 3 000 bis 3 500 Konzernmitarbeiter betroffen. Das Unternehmen will diese in den gut laufenden Fertigungslinien A320 und A350 einsetzen. Airbus nahm die A380-Serienproduktion 2005 auf. Der Start verlief holprig. Der Konzern stürzte 2006 in eine Krise und verordnete sich ein Sparprogramm. In den folgenden Jahren zeigte sich, dass Airbus den Bedarf für den A380 viel zu positiv einschätzte. Nach einem langen Nachfragerückgang sah es Anfang 2018 so aus, als könnte Airbus doch noch die Wende schaffen. Seinerzeit bestellte Emirates, die für rund die Hälfte der gesamten A380-Bestellungen aufkommt, 20 Flieger nach. Enders frohlockte, dass damit die Fertigung bis 2025 gesichert sei.Die Anleger reagierten auf das A380-Ende gelassen. Die Aktie schoss in der Spitze um 6,3 % auf 110,94 Euro nach oben. Airbus überzeugte am Markt mit einem deutlichen Gewinnzuwachs, einer höheren Dividende und einem optimistischen Ausblick für 2019.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 9- Personen Seite 16