Steigende Verteidigungsausgaben

Airbus verzeichnet Auftragsflut im Rüstungsbereich

Airbus profitiert zunehmend von den steigenden Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Länder. Das mache sich im Auftragseingang bemerkbar, sagt Finanzchef Thomas Toepfer der Börsen-Zeitung. Airbus befinde sich auf dieser Ebene auf Rekordniveau.

Airbus verzeichnet Auftragsflut im Rüstungsbereich

Auftragsflut für Airbus-Rüstungssparte

CFO Thomas Toepfer erwartet 2028 Bereichsergebnis in Milliardenhöhe

wü/sck Paris/München

Airbus profitiert von den steigenden Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Länder. Das sehe man am Auftragseingang, sagt Finanzchef Thomas Toepfer im Interview der Börsen-Zeitung. „Da erzielen wir so hohe Werte wie noch nie.“ Airbus erhalte „viele Anfragen von europäischen Verteidigungsministerien, welche Produkte wir in welcher Geschwindigkeit bis 2029 liefern können".

Im Vergleich zu Munitionsherstellern dauere es aber noch, bis sich das im Konzernumsatz niederschlage. Auf lange Sicht werde sich der Umsatz der Sparte Defence and Space „graduell nach oben verschieben“. Zum Vergleich: Die Erlöse des Bereichs wuchsen 2024 um 5% auf 12 Mrd. Euro. Das entsprach 18% des Konzernumsatzes. Der Auftragseingang der Sparte stieg um 6% auf 16,7 Mrd. Euro.

Margenschub im Visier

Mittelfristig soll sie laut Toepfer eine „mittlere bis hohe einstellige Marge“ erreichen. Bis 2028 soll das angepasste Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Sparte auf über 1 Mrd. Euro steigen. 2024 sorgten Belastungen durch den Militärtransporter A400M und Abschreibungen im Satellitengeschäft für einen Verlust von 566 Mill. Euro. Airbus sondiert jetzt Kooperationen mit Thales und Leonardo. Die Gespräche machten „gute Fortschritte“, so Toepfer. Ziel müsse sein, vor Ende des Jahres zu einer Entscheidung zu kommen.

Der Raumfahrtsektor in Europa sei „zu zersplittert“, findet der CFO. Das beeinträchtige die Wettbewerbsfähigkeit. Langfristig müsse Europa sich fragen, ob es nicht zu viele Plattformen im Rüstungsgeschäft gebe. Nach dem Scheitern eines avisierten Zusammengehens mit BAE Systems vor 13 Jahren sieht er jedoch jetzt keine Chance für einen zweiten Anlauf.

Ergebnisausblick bekräftigt

Mit Blick auf das laufende Jahr hält der Airbus-Finanzchef trotz hoher geopolitischer Risiken an der Prognose fest. Bislang seien die Auswirkungen der US-Strafzölle „beherrschbar“, wenn sich keine weiteren Verwerfungen ergeben sollten. Bei steigenden Flugzeugauslieferungen strebt Airbus an, das angepasste Konzern-Ebit um 30% auf 7 Mrd. Euro zu steigern. Das A400M-Programm werde 2025 erstmals cash-neutral sein, nachdem bisher stets Gelder abgeflossen sind, kündigt Toepfer an.

Hier lesen Sie das ganze Interview mit Thomas Toepfer im Wortlaut.

Im Interview Seite 8