Aixtron dämpft kurzfristige Erwartung
Aixtron blickt vorsichtig
ins nächste Jahr
Verschobener Großauftrag belastet Ergebnis
ab Köln
Aixtron bekommt die verhaltene Nachfrage in der Halbleiterindustrie zu spüren. Nicht nur, dass die auf Kundenwunsch verschobene Auslieferung eines Großprojekts die Zahlen im dritten Quartal verhagelte, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Vielmehr dreht der Anlagenbauer für die Chipindustrie auch mit Blick auf das neue Jahr bei: Kurzfristig entwickle sich die Nachfrage in den Endmärkten verhalten, so dass der Umsatz im kommenden Geschäftsjahr bestenfalls stagniere.
Für 2024 erwarten die Aachener die Erlöse unverändert in einer Bandbreite zwischen 620 Mill. und 660 Mill. Euro und auch die Planung für Brutto- und operative Marge (Ebit) wird mit 43 bis 45% bzw. 22 bis 25% bestätigt. An der Börse konnte der MDax-Wert damit jedoch nur vorübergehend punkten. Nach einem Kursanstieg um in der Spitze fast 7% drehte die Aktie recht schnell in negatives Terrain.
Vorübergehendes Phänomen
Die Nachfrageschwäche stuft Aixtron als vorübergehendes Phänomen ein. Die Wachstumstreiber – effiziente Leistungselektronik für IT-Anwendungen und KI, die SiC-Technologie für Elektromobilität und Micro LED für Displays der nächsten Generation – bleibt nach Einschätzung des Managements intakt.
Für das vierte Quartal erwartet Aixtron den Umsatz in einer Spanne von 215 Mill. und 255 Mill. Euro. Im dritten Quartal beliefen sich die Erlöse dagegen nur auf 156 Mill. Euro und damit am untern Rand der prognostizierten Bandbreite. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) landete mit 37,5 Mill. Euro um 17% unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Entsprechend summiert sich das operative Ergebnis für die ersten neun Monate auf 60,3 Mill. Euro, ein Rückgang um 35%. Grund dafür sei in erster Linie der verschlechterte Produktmix, der die Bruttomarge belastete, sowie die hohen F&E-Aufwendungen.
Ordereingang leicht über Vorjahreswert
Wenngleich Aixtron die Nachfrage nach Anlagen für die effiziente Leistungselektronik auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) als dynamisch bezeichnet, lag der Auftragseingang in den ersten neun Monaten mit 439,5 Mill. Euro nur geringfügig über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Dennoch ist Vorstandschef Felix Grawert nicht bange. Den Prototyp der ersten 300mm-GaN-Anlage von Aixtron nutzen erste Kunden in ihren Entwicklungs- und Pilotlinien.