Aldi will 1,6 Mrd. Pfund in Großbritannien investieren
Aldi will 1,6 Mrd. Pfund in Großbritannien investieren
Gewinn schrumpfte dort im vergangenen Jahr um ein Fünftel
hip London
Aldi will binnen zwei Jahren 1,6 Mrd. Pfund in Großbritannien investieren. Wie die britische Tochter des Discounters mitteilt, sollen 80 neue Märkte eröffnet werden. Bereits in den kommenden 13 Wochen werden 21 die Türen öffnen, einer davon im Londoner Hipsterviertel Shoreditch.
„Seit wir vor mehr als 35 Jahren unsere erste Niederlassung in Großbritannien eröffnet haben, haben wir preisgünstige, qualitativ hochwertige Lebensmittel in fast 800 Städte und Gemeinden gebracht“, sagt Giles Hurley, der das Geschäft in Großbritannien und Irland führt. „Aber es gibt noch Hunderte Gemeinden, die noch keinen Aldi in der Nähe haben.“ Derzeit ist Aldi mit 1.060 Filialen vertreten. Das Ziel ist der Ausbau auf 1.500 Niederlassungen.
Intensiver Preiswettbewerb
Das operative Ergebnis ist im vergangenen Jahr in Großbritannien und Irland zwar um rund ein Fünftel auf 436 Mill. Pfund geschrumpft. Das entspreche einer Marge von 2,4%. Darin spiegeln sich der intensive Preiswettbewerb, Investitionen und höhere Löhne für die Mitarbeiter wider. Doch dem Lidl-Rivalen geht es um Wachstum. Der Umsatz erreichte mit 18,1 (i.V. 17,9) Mrd. Pfund einen neuen Rekord.
In diesem Jahr lag das vom Marktforscher Kantar ermittelte Umsatzwachstum bei 4,8%. Der Marktanteil erreichte zuletzt 10,8%. Die hohe Lebensmittelpreisinflation sorgt dafür, dass Briten häufiger zum Discounter gehen. Die Marktanteilsgewinne von Aldi und Lidl gehen vor allem auf Kosten der ehemaligen Walmart-Tochter Asda. Dem Unternehmen machte unter anderem die mangelnde Verfügbarkeit von Produkten zu schaffen.
Aldi zahlt mehr als den Mindestlohn
Das Verbrauchermagazin „Which?“ erklärte Aldi immer wieder zum billigsten Supermarkt des Landes. Wer die diversen Treueprogramme der Rivalen nutzt, kommt aber mitunter billiger davon. Lidl und Tesco sind preislich meist nicht weit entfernt.
Zu den Herausforderungen, mit denen sich die Discounter konfrontiert sehen, gehört die Rekrutierung von Mitarbeitern. Aldi erhöhte den Stundenlohn in diesem Jahr bereits zwei Mal. Er beträgt derzeit landesweit 13,02 Pfund. Der gesetzliche Mindestlohn für Beschäftigte ab 21 Jahren beträgt 12,21 Pfund. Innerhalb des Londoner Autobahnrings (M25) zahlt Aldi 14,35 Pfund. Der von der Living Wage Foundation festgelegte London Living Wage beläuft sich auf 13,85 Pfund.