Alitalia fliegt erst 2016 Gewinn ein

Börsen-Zeitung, 4.7.2013 tkb Mailand - Die Fluggesellschaft Alitalia schreibt weiter rote Zahlen. Der schon 2012 erwartete und dann für 2013 avisierte Gewinn wurde jetzt auf 2016 verschoben. Der vor wenigen Wochen ernannte CEO Gabriele Del Torchio...

Alitalia fliegt erst 2016 Gewinn ein

tkb Mailand – Die Fluggesellschaft Alitalia schreibt weiter rote Zahlen. Der schon 2012 erwartete und dann für 2013 avisierte Gewinn wurde jetzt auf 2016 verschoben. Der vor wenigen Wochen ernannte CEO Gabriele Del Torchio präsentierte einen Plan, der 2014 einen Break-even beim Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, 2015 auch unter dem Strich eine schwarze Null und 2016 ein positives Ergebnis vorsieht.Del Torchio dementierte Stimmen, wonach die Airline in Kürze eine Allianz mit einem Partner eingehen werde. Die Möglichkeit, dass die halbstaatliche Cassa depositi e prestiti (Cdp) eine Kapitalspritze von 300 Mill. Euro bis Jahresende geben könnte, wurde von Alitalia-Präsident und Großaktionär Roberto Colaninno positiv bewertet. Der mit 25 % beteiligte Partner Air France-KLM hat bereits wissen lassen, dass kein Kapital für eine weitere Aufstockung zur Verfügung stehe. Ab Herbst 2013 können die Alitalia-Aktionäre auch ihre fünf Jahre lang “eingefrorenen” Anteile verkaufen.Die italienische Fluggesellschaft will sich wieder auf Langstreckenflüge konzentrieren, nachdem die in den vergangenen Jahren favorisierten Kurzstreckenflüge unter Konkurrenzdruck geraten sind. Nach der Liberalisierung im Binnenflugverkehr hat der Billigflieger Easyjet der Alitalia-Airone Marktanteile abgenommen. Konkurrenz ist dem Inlandsgeschäft auch durch schnellere Verbindungen der Staatsbahnen und des privaten Bahnbetreibers Italo entstanden. Del Torchio schloss für die Zukunft eine Kooperation mit den Staatsbahnen nicht aus. Auch deren Chef, Mauro Moretti, hat bereits über Kontakte mit Alitalia berichtet.Zehn neue Airbus-Flugzeuge sollen bis 2016 für interkontinentale Flugverbindungen eingesetzt werden: Neue Ziele sind Nairobi, Seoul, Santiago, San Francisco von Rom aus und Schanghai, Abu Dhabi und Osaka von Mailand sowie Tokio von Venedig aus. Code-Sharing-Abkommen sollen u.a. mit Etihad verstärkt werden.