Allen gezeigt
wb – Ein sichtlich zufriedener Wolfgang Reitzle (70), der es mit der Fusion “seiner” Linde mit dem US-Rivalen Praxair allen gezeigt hat: Der Chairman der neuen Linde plc hat die Verleihung des M&A-Awards dazu genutzt, aus dem Nähkästchen der Übernahme zu plaudern und früheren Gegnern der Transaktion die Leviten zu lesen und noch mal richtig Dampf abzulassen gegenüber den Kritikern, die ihm die Tour hatten vermasseln wollen. So sehen Sieger aus: In den Deal hineingegangen sei Linde mit einer Marktkapitalisierung von 23 Mrd. Euro – jetzt sind es fusioniert 85 Mrd. Natürlich sei es nicht darum gegangen, dass für sein Ego die Transaktion durchgezogen worden sei. Linde sei schon solo ein weltweit tätiges Industriegaseunternehmen gewesen mit mehr als 80 % der Aktionäre im Ausland und nur mehr knapp 10 % der Belegschaft in Deutschland. Nun sei der Konzern wirklich global, und er selbst könne als Chairman mehr bewirken als der Aufsichtsratschef einer AG. Drei Jahre soll der von Praxair gekommene Steve Angel CEO bleiben, dann könne der Amerikaner ihm als Chairman nachfolgen. Und ein Manager aus Deutschland, Indien oder einer anderen Nation CEO werden.