Alles halb so schlimm für Fuchs Petrolub
wb Frankfurt – Fuchs Petrolub meldet für die ersten neun Monate 2019 einen Rückgang des Ergebnisses, der mit 17 % aber deutlich schwächer ausfällt als erwartet. Vor diesem Hintergrund wird Vorstandschef Stefan Fuchs zuversichtlicher und strebt im Ausblick für das Gesamtjahr in Umsatz und Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) nun das obere Ende der Prognose an. Die Folge: Der Kurs ging durch die Decke. Die Vorzüge des Familienunternehmens aus Mannheim legten am Mittwoch bis 15 % zu und erreichten wieder das Niveau von Ende April.Der Schmierstoffspezialist hatte im August infolge der schwachen Nachfrage aus der Autoindustrie mit einer Gewinnwarnung überrascht. “Für das verbleibende Jahr gehen wir nicht von einer Verbesserung der globalen wirtschaftlichen Gesamtsituation aus und erwarten insbesondere nicht die Belebung des für uns wichtigen automobilen Sektors, von der wir ursprünglich ausgegangen waren”, schrieb der CEO seinerzeit. Die Ziele für das Gesamtjahr strich der MDax-Konzern zusammen. Fuchs Petrolub erwartet seitdem einen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebit) um 20 bis 30 %. Der Umsatz soll maximal 3 % sinken. Zuvor hatte das Unternehmen beim Umsatz für das Gesamtjahr noch ein Plus von 2 bis 4 % angepeilt und für das operative Ergebnis mit einem Minus von 5 bis 8 % gerechnet.Nun heißt es, angesichts der konjunkturellen Lage, insbesondere aufgrund der “fortgesetzten Krise” der Autoindustrie, gehe Fuchs weiterhin von einem deutlichen Ergebnisrückgang. Doch jetzt erwarten die Kurpfälzer sowohl einen Umsatz (-3 % bis stabil) als auch ein Ebit (-30 bis -20 % basierend auf dem Ebit 2018 einschließlich Sonderertrag) am oberen Ende der Bandbreite. Expansion in den USADas dritte Quartal schloss Fuchs mit einem Umsatzplus von 2,2 % auf 656 Mill. Euro ab. Dazu trug Europa 402 (i.V. 408) Mill. Euro, Asien 180 (173) Mill. und Nordamerika 108 (105) Mill. Euro bei. Das Ebit ist um 14,4 % auf 89 Mill. Euro gesunken. Die Marge vor Steuern und Zinsen gab damit von 13,7 auf 13,3 % ab. Netto wurden konzernweit mit 64 Mill. Euro 19 % weniger als in der Vorjahreszeit verdient. Der freie Cashflow vor Akquisitionen liegt nach neun Monaten mit 94 Mill. nach 121 Mill. Euro deutlich unter Vorjahr, was mit den um 30 Mill. auf 103 Mill. Euro erhöhten Investitionen begründet wird.Jüngst expandierte die Gruppe in den USA: Zu einem nicht genannten Preis wird die 1844 gegründete Nye Lubricants in Massachusetts erworben. Diese bringe mit 180 Beschäftigten 46 Mill. Euro Umsatz mit. Fuchs kam 2018 mit 5 400 Leuten auf 2,6 Mrd. Euro.