10. DVFA SMALL CAP CONFERENCE

Aluminiumverarbeiter Amag baut Kapazitäten aus

Ausgaben von 220 Mill. Euro bis 2014 - Deutsche Premiumautobauer sind Großkunden - Aluschrott-Recycler

Aluminiumverarbeiter Amag baut Kapazitäten aus

md Frankfurt – Die Produktionsanlagen der Amag Austria Metal AG sind seit Jahren voll ausgelastet. Daher hat sich die Führung des österreichischen Aluminiumverarbeiters entschlossen, die Kapazitäten kräftig auszubauen. Bis 2014 sollen die Anlagen am Unternehmenssitz Ranshofen (nördlich von Salzburg) für insgesamt 220 Mill. Euro ausgebaut werden. Ein Betrag, der Gerhard Falch, Generaldirektor der Amag, kein Kopfzerbrechen macht: “Das ist unser Cash-flow von zwei Jahren”, sagte er selbstbewusst auf der 10. DVFA Small Cap Conference in Frankfurt. In diesem Jahr werden den Planungen zufolge 40 Mill., im nächsten 100 Mill. und 2014 rund 80 Mill. Euro in das Investitionsprogramm fließen. Inklusive der laufenden Investitionen summieren sich die Ausgaben auf 90 Mill. 2012, 130 Mill. 2013 und 110 Mill. Euro 2014. Den stattlichen Investitionsplan begründet Falch mit der Aussicht auf eine hohe Nachfrage in den nächsten Jahren, u. a. von den drei Premiumautobauern aus Deutschland.Die Amag bezeichnet sich als führenden Hersteller von Aluminium-Halbzeug- und Gießerei- sowie Walzprodukten für die weiterverarbeitende Industrie. Die Kunden kommen u. a. aus der Luftfahrt, der Automobilindustrie und dem Maschinenbau. Produktionsstandorte sind Ranshofen, wo sich eine Gießerei und ein Walzwerk befinden, und Sept-öles in der kanadischen Provinz Quebec; dort hat sich das Unternehmen eine Rohstoffbasis über eine 20-prozentige Beteiligung an der kanadischen Elektrolyse Alouette gesichert. Ein Fünftel des Endprodukts Primäraluminium – 2011 wurden dort 120 000 Tonnen hergestellt – wird laut Falch von Amag übernommen, der Rest geht u. a. an Rio Tinto Alcan (40 %) und Norsk Hydro (20 %).Im an der deutsch-österreichischen Grenze gelegenen Ranshofen verarbeitet Amag Aluminiumschrott zu hochwertige Legierungen; dadurch wurde der Konzern zu einem der größten Recycler von Aluschrott in Europa. Ziel der Expansion am Unternehmenssitz ist es, das Walzwerk von einer Kapazität von 150 000 Tonnen pro Jahr (2011) bis 2015 auf etwa 225 000 Tonnen zu bringen. Die Walzbarrenproduktion soll von 180 000 (2011) in zwei Stufen bis 2017 auf 270 000 t erweitert werden. Ergebnis deutlich gesunkenIm ersten Halbjahr hat der gesunkene Aluminiumpreis das Ergebnis im Segment Metall (Elektrolyse Alouette) belastet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Amag, die an der Börse 673 Mill. Euro schwer ist, sank im Vorjahresvergleich um 12 % auf 72,2 Mill. Euro bei stabilen Erlösen von 430 Mill. Euro. Der Nettogewinn fiel um 18 % auf 39,4 Mill. Euro.