WERTBERICHTIGT

Am seidenen Faden

Börsen-Zeitung, 27.7.2013 Der Stahlwerksverkauf in Brasilien und den USA wird für ThyssenKrupp immer mehr zu einer Zitterpartie. Schon seit Monaten beteuert der Konzern gebetsmühlenhaft, ein Abschluss solle "zeitnah" erfolgen. Doch was dieses...

Am seidenen Faden

Der Stahlwerksverkauf in Brasilien und den USA wird für ThyssenKrupp immer mehr zu einer Zitterpartie. Schon seit Monaten beteuert der Konzern gebetsmühlenhaft, ein Abschluss solle “zeitnah” erfolgen. Doch was dieses “zeitnah” bedeutet, weiß im Moment niemand so recht. Noch Tage? Wochen? Weitere Monate? Die wenigen Interessenten haben keine Eile und feilschen um den Preis, wohlwissend, wie existenziell der Verkauf für ThyssenKrupp mittlerweile ist. Denn erst wenn das “Steel Americas”-Debakel ein Ende hat, wird sich die Schockstarre auflösen, die den Konzern heute erfasst hat. Erst dann können Weichen für die Zukunft neu gestellt werden. Erst dann liegt der kurzfristige Kapitalbedarf des Konzerns offen. Jede Woche machen zurzeit neue Meldungen die Runde – von Einigung bis zu Scheitern der Verhandlungen -, was dann entsprechende Ausschläge beim Aktienkurs nach sich zieht. In zwei Monaten endet das Geschäftsjahr bei ThyssenKrupp. Nichts ist allen Beteiligten, von Mitarbeitern bis zu Aktionären, mehr zu wünschen, als dass die Hängepartie in Übersee bis dahin ein Ende gefunden hat.ahe