Angst vor weiteren Strafen setzt Airbus-Aktie unter Druck
wü Paris – Airbus ist nach einem Medienbericht, auch die US-Justiz habe gegen den Luft- und Raumfahrtkonzern ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdacht eingeleitet, an der Börse unter Druck geraten. Dem Konzern könnten nun milliardenschwere Strafen drohen, berichtete die Tageszeitung “Le Monde”. Er sei Ende des Sommers über die Ermittlungen informiert worden, die bereits Ende letzten Jahres begonnen hätten. Nach Ansicht der Analysten von UBS könnten die Ermittlungen des amerikanischen Department of Justice die 2016 und 2017 vom britischen Serious Fraud Office (SFO) und von der auf Finanzdelikte spezialisierten Einheit der französischen Staatsanwaltschaft (PNF) eingeleiteten Untersuchungen verzögern.Es sei bekannt, dass Airbus Gegenstand von Ermittlungen sei und sich deshalb nicht zu den laufenden Verfahren äußern könne, erklärte der Konzern in einer Stellungnahme zu dem Artikel. Man habe im letzten Finanzbericht mitgeteilt, dass US-Behörden im Zusammenhang mit den Ermittlungen in Frankreich und Großbritannien Informationen angefragt hätten. Er sei nicht überrascht, dass Paris erneut scharfe Kritik übe, erklärte Airbus-Chef Tom Enders auf Twitter. “Einige Leute dort verstehen es einfach nicht. Ansonsten nichts Neues, die Ermittlungen dauern an.” Tatsächlich sitzt die Furcht, dass sich die US-Justiz einschalten könnte, in Frankreich tief. Denn die Rekordstrafe, die BNP Paribas wegen Verstößen gegen US-Sanktionen zahlen musste, hat Paris traumatisiert.Bei Airbus hofft man nun offenbar, dass die US-Justiz mit dem britischen SFO und dem französischen PNF kooperieren wird, so dass eine globale Lösung gefunden wird. In der Hoffnung, zu zeigen, dass die umstrittenen Verkaufspraktiken, um die es bei den Ermittlungen geht, der Vergangenheit angehören, ist der Konzern dabei, das Management auszutauschen.