Apple-CEO will Barreserve in die USA zurückholen

Börsen-Zeitung, 3.9.2016 scd New York - CEO Tim Cook wiederholt seit Jahren, dass er Teile der riesigen Barreserven von Apple gerne in die USA zurückholen würde. Allerdings bedürfe es dafür einer "fairen Steuerquote". Nun erklärte er wenige Tage...

Apple-CEO will Barreserve in die USA zurückholen

scd New York – CEO Tim Cook wiederholt seit Jahren, dass er Teile der riesigen Barreserven von Apple gerne in die USA zurückholen würde. Allerdings bedürfe es dafür einer “fairen Steuerquote”. Nun erklärte er wenige Tage nach dem Urteil der EU-Kommission, der iPhone-Anbieter müsse 13 Mrd. Euro Steuern und Zinsen nachzahlen, er sehe für 2017 gute Chancen dafür. US-Konzerne müssen ihre aus ausländischen Gewinnen entstandenen Liquiditätsreserven bei Wiedereinführung in die Vereinigten Staaten mit dem regulären Satz von 35 % versteuern. Technologiefirmen wie Apple, Microsoft oder Google werben seit Jahren für einen vergünstigten Steuersatz und argumentieren damit, dass das Geld in den USA reinvestiert werden könnte. Die Regierung von Präsident Barack Obama konnte indes keine Steuergesetzgebung durchbringen, die dies erlaubt hätte – auch weil keine Einigkeit mit dem republikanisch kontrollierten Kongress erzielt wurde. Prinzipiell stehen die Republikaner einer Steuerermäßigung bei Wiedereinfuhr ausländischer Gewinne ebenfalls offen gegenüber. Insgesamt halten US-Firmen Barreserven über 2 Bill. Dollar offshore. Mehr als ein Zehntel davon entfällt mit gut 215 Mrd. Dollar auf Apple. Im schlimmsten Fall droht dem Konzern bei einer Repatriierung der Barreserven eine Steuerrechnung über 75 Mrd. Dollar. Cook rechnet indes damit, dass die Wiedereinfuhr der ausländischen Gewinne deutlich günstiger sein wird. Bislang wurden dafür Rückstellungen in Höhe von 30 Mrd. Dollar gebildet. Aus dem Umfeld des Unternehmens hieß es, Cook sei optimistisch, dass die Steuergesetze im kommenden Jahr zugunsten Apples angepasst würden.