Apple-Schock trifft auch Samsung
mf Tokio – Die globale Nachfrageschwäche nach Chips und Smartphones hat Samsung Electronics mächtig zugesetzt. Gemäß dem eigenen Ausblick sank der Betriebsgewinn zwischen Oktober und Dezember um 29 % zum Vorjahr auf 10,8 Bill. Won (8,4 Mrd. Euro). Das wäre der erste Ertragsrückgang im Weihnachtsquartal seit zwei Jahren.Laut Bloomberg wurden im Schnitt 13,8 Bill. Won erwartet. Die Einnahmen schrumpften um 11 % auf 59 Bill. Won (45,7 Mrd. Euro), während am Kapitalmarkt mit 63,6 Bill. Won gerechnet wurde. Die Börse steckte die Hiobsbotschaft relativ gut weg. Die Aktie gab in Seoul um 1,7 % nach. Allerdings hatten die Titel 2018 bereits 24 % verloren.Detaillierte Zahlen gibt es erst Ende Januar. Doch entgegen dem üblichen Verfahren ging Samsung bereits beim Ausblick auf die Gründe ein und nannte eine “schwache Nachfrage” nach Speicherchips und “zunehmenden Wettbewerb” bei Smartphones. Auch für das laufende Quartal geht Samsung aufgrund der schwierigen Bedingungen im Chipgeschäft von einem schwächeren Ergebnis aus. Die Ertragslage werde sich bei Chips und Smartphones erst in der zweiten Jahreshälfte verbessern.Samsung sprach von “wachsenden Makro-Unsicherheiten” und bezog sich damit auf den Handelskonflikt zwischen China und den USA. Dies sind die wichtigsten Märkte für Samsung. Rechenzentren-Kunden hätten ihre Chipbestände angepasst, teilte der südkoreanische Technologieriese mit. Dies habe die Preise stärker als erwartet gedrückt. Auch der gefallene Umsatz von Apple dürfte die Samsung-Geschäfte kräftig belastet haben. Apple ist Analysten zufolge der größte Kunde der Südkoreaner und bezieht Chips und OLED-Bildschirme.Samsung verdiente mit Speicherchips zuletzt rund drei Viertel des operativen Gewinns und profitierte von einem Superzyklus im Halbleiterbereich durch künstliche Intelligenz und Big Data. Jedoch hatten die Südkoreaner schon im Oktober angekündigt, ihre Investitionen bei Halbleitern um mehr als ein Viertel zu verringern.Das schwächere Smartphone-Geschäft trifft Samsung auch als Weltmarktführer für die Geräte. Der Markt stagniere, die Werbekosten seien hoch. “Wir werden unsere Marktführerschaft durch technologische Innovationen festigen, darunter klappbare Smartphones und 5G-Modelle”, versprach der Hardwarekonzern.Als schärfster Wettbewerb hat sich Huawei aus China herauskristallisiert. Dazu kommen Rivalen wie Oppo, Vivo und Xiaomi. Auf dem weltgrößten Handymarkt China schrumpfte der Marktanteil von Samsung seit 2013 von mehr als 18 % auf zuletzt unter 1 %.—– Leitartikel Seite 6