Apple und Alphabet haben M&A-Bedarf
sp New York – Ruth Porat, die Finanzchefin des US-Internetkonzerns Alphabet, hat sich im Gespräch mit Analysten zu den Zahlen für das Schlussquartal für Akquisitionen offen gezeigt. “Akquisitionen sind eine attraktive Ergänzung dessen, was wir tun, um das organische Wachstum zu steigern”, erklärte Porat in einer Telefonkonferenz. “Wir haben im vergangenen Jahr mehr gemacht als das Jahr zuvor, aber sie waren klein”, sagte Porat. Tatsächlich liegt die bisher letzte größere Übernahme des Konzerns bereits fünf Jahre zurück. Damals hatte Alphabet für etwas mehr als 3 Mrd. Dollar die Firma Nest übernommen, einen Hersteller von smarten Thermostaten.Marktbeobachter sind schon länger der Meinung, dass die Zeit für eine größere Übernahme gekommen ist. Die Analysten der US-Investmentbank Baird haben Ende November eine Liste mit möglichen Zielen veröffentlicht, die Alphabet im Wettbewerb mit Amazon und Microsoft um das Geschäft in der Cloud weiterhelfen würde. Ganz oben auf der Liste standen damals Workday und Servicenow, die es an der Börse derzeit auf Marktkapitalisierungen von mehr als 40 Mrd. Dollar bringen. Diese Größenordnung ist durchaus realistisch, da Alphabet zum Jahresende über liquide Mittel von knapp 110 Mrd. Dollar verfügte.Bedarf für M&A sehen Experten auch für Apple, deren bisher größte Übernahme im August 2014 der Zukauf des Kopfhörerspezialisten Beats für 3 Mrd. Dollar war. Die Analysten von J.P. Morgan sehen in einer aktuellen Studie die Lautsprecher von Sonos als mögliches Übernahmeziel, worauf die Aktie des Börsenneulings am Montag mehr als 8 % zulegte und den Börsenwert auf knapp 1,4 Mrd. Dollar stellte. Mit einer Nettoliquidität von knapp 130 Mrd. Dollar wäre sogar der Streamingdienst Netflix zu stemmen, der immer wieder als strategischer Fit genannt wird und rund 150 Mrd. Dollar schwer ist.