Aral erhofft für Tankstellen neue Geschäftsfelder
cru Düsseldorf – Das Bedürfnis nach Mobilität wird Experten zufolge weiter wachsen. Allein auf der Straße nimmt die Zahl der von den Deutschen zurückgelegten Kilometer zwischen 2010 und 2040 um knapp ein Viertel auf 900 Milliarden zu. Diese Schätzung geht aus einer Studie zur “Tankstelle der Zukunft” hervor, mit der der Tankstellenverpächter Aral das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt beauftragt hat.Tankstellen wird es demnach trotz Elektromobilität auch im Jahr 2040 noch geben. Sie könnten Landeplätze für Luft-Taxis bieten, die Wartung von selbstfahrenden Autos übernehmen und als Logistikcenter dazu beitragen, den E-Commerce-Boom zu bewältigen. Vor allem werden sie weiter Benzin und Diesel für Verbrennungsmotoren verkaufen, die zwei Drittel der Fahrzeuge antreiben, sowie Strom für Elektroautos, vor allem mit Hybridantrieben.Benzin- und Diesel-Hybride dürften 2040 einen Anteil von rund 68 % an den Pkw-Neuzulassungen haben, prognostizierte das Institut für Verkehrsforschung des DLR. Weniger als 1 % der Neuwagen würden noch über einen rein konventionellen Antrieb verfügen. Mehr als ein Fünftel der Lastwagen ab 3,5 Tonnen werde aber weiterhin mit Diesel fahren, prognostiziert DLR-Verkehrsforschungschefin Barbara Lenz – einfach weil es am effizientesten sei. Von den rund 43 Millionen Pkw auf Deutschlands Straßen dürften indes gerade einmal 1,3 Millionen “rein batterieelektrisch” fahren. Kooperation mit Rewe To GoKurzfristig will Aral das wachsende Convenience-Geschäft mit unterwegs verzehrten Lebensmitteln weiter ausbauen und dabei mit der Supermarktkette Rewe kooperieren. “Bis Ende des Jahres werden wir gemeinsam mit Rewe bereits rund 460 gesellschaftseigene Anlagen auf das Format “Rewe To Go” umgerüstet haben”, kündigte Aral-Vorstandschef Patrick Wendeler an.Ein weiteres Element der Großstadttankstelle 2040 könnte ein Batterieautomat für Zweiräder sein, den zum Beispiel innerstädtische Lieferdienste nutzen könnten. “Im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Start-up Green Pack testen wir einen solchen Automaten gerade an zwei Stationen in Berlin”, sagte Wendeler. Die dort verfügbaren Akkus könnten zum Beispiel für E-Bikes oder E-Scooter genutzt werden.