ArcelorMittals Überschuss fällt auf Dreijahrestief
cru Düsseldorf – ArcelorMittal hat die Erwartungen der Investoren für den operativen Gewinn im ersten Quartal verfehlt. Sinkende Preise, steigende Kosten und schwächelnde Nachfrage ließen das Betriebsergebnis des weltweit größten Stahlkonzerns zum Jahresauftakt um die Hälfte auf 769 Mill. Dollar einbrechen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im ersten Quartal um ein Drittel auf 1,65 Mrd. Dollar (1,45 Mrd. Euro) gefallen, der Nettogewinn um zwei Drittel auf 414 Mill. Dollar eingebrochen, während der Umsatz bei 19 Mrd. Dollar nahezu stagniert, teilte der Thyssenkrupp-Konkurrent am Donnerstag am Unternehmenssitz in Luxemburg mit. Das ist der niedrigste Quartalsgewinn seit drei Jahren.Überkapazitäten und niedrigere Verkaufspreise aufgrund einer schwächeren Konjunktur sowie steigende Rohstoffkosten belasteten die Ergebnisse, erklärte Vorstandschef und Haupteigentümer Lakshmi Mittal. Die Nachfrage außerhalb Chinas werde niedriger ausfallen als bisher erwartet. So sehe sich insbesondere Europa hohen Importen ausgesetzt.Schon seit Monaten werfen der Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie die Nachfrageschwäche der Autoindustrie einen Schatten auf die Branche. Erst am Montag hatte der Konzern, der rund 6 % des weltweit hergestellten Stahls produziert, angekündigt, in Europa in diesem Jahr die Produktion um 3 Millionen Tonnen zurückzufahren, weil die von der Europäischen Union gegen Importe verhängten Schutzzölle noch nicht greifen. Der Aktienkurs war daraufhin eingeknickt und hatte die Werte der Konkurrenz mit nach unten gezogen. Aktienkurs knickt einDer Kurs der ArcelorMittal-Aktie reagierte am Donnerstag mit einem Minus von zeitweise 5 % auf 16,85 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit binnen fünf Jahren halbiert auf 17 Mrd. Euro. Haupteigentümer ist die Familie von Vorstandschef Lakshmi Mittal mit 58 % der Anteile.