Argentinien entschädigt Repsol nun doch für YPF
ths Madrid – Knapp 18 Monate nach der Verstaatlichung seiner Argentinien-Tochter YPF kann der spanische Erdölkonzern Repsol doch noch mit einer milliardenschweren Entschädigung rechnen. Die Regierungen von Argentinien und Spanien hätten sich in dem Rechtsstreit verständigt und Repsol habe der vorläufigen Vereinbarung bereits zugestimmt, teilte die argentinische Regierung mit. Im Gegenzug werde Repsol ihre Klage vor der Weltbank zurückziehen.Die mit der Einigung verbundene Summe wurde von der argentinischen Regierung und den Unternehmen nicht offiziell mitgeteilt. Mit der Angelegenheit vertraute Personen schätzen die Höhe der Entschädigungszahlung auf 5 Mrd. Dollar, die Hälfte der ursprünglich geforderten Summe. An der Madrider Börse stiegen Repsol um fast 5 % und gehörten zu den größten Gewinnern im spanischen Leitindex.Der spanische Industrieminister José Manuel Soria war eigens zu den Gesprächen nach Buenos Aires gereist, wo in der Nacht zum Dienstag der Kompromiss bekannt gegeben wurde. Noch am Mittwoch wird vom Repsol-Aufsichtsrat grünes Licht für die vorläufige Vereinbarung erwartet, die dann voraussichtlich der Aktionärsversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird. Die Regierung von Cristina Kirchner hatte im April 2012 die Renationalisierung des 51 %-Anteils von Repsol an YPF angeordnet. Seither tobte ein heftiger Rechtsstreit, der die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern stark belastet hat.Das Abkommen sehe vor, dass “beide Seiten von den laufenden rechtlichen Verfahren absehen”, hieß es in den Mitteilungen. Repsol hat den argentinischen Staat vor dem Schiedsgericht der Weltbank verklagt. Außerdem unternahm der spanische Konzern rechtliche Schritte gegen den US-Konzern Chevron, da dieser ein Joint Venture mit der verstaatlichten YPF zur Förderung eines Gasvorhabens eingegangen war.Eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen der vergangenen Tage hatte die Führung des staatlichen mexikanischen Erdölkonzerns Pemex, der mit einem Anteil von 9,3 % einer der drei Hauptaktionäre von Repsol ist. Pemex hatte in den vergangenen Wochen öffentlich das Management von Repsol kritisiert, insbesondere den Vorsitzenden Antonio Brufau, der bei den Gesprächen in Buenos Aires nicht mit dabei war.