Aroundtown erwägt Verkauf von Center Parcs
Aroundtown erwägt Verkauf von
Center Parcs
hek/dpa-afx Frankfurt
Der Immobilienkonzern Aroundtown plant informierten Kreisen zufolge den Verkauf von Ferienparks in Europa. Die auf Immobilien spezialisierte Investmentbank Eastdil Secured sei beauftragt, die unter dem Namen Center Parcs bekannten Anlagen zu veräußern, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Einige Kaufinteressenten seien zu einer zweiten Bieterrunde eingeladen worden. Die Ferienparks könnten bis zu 1,1 Mrd. Euro einbringen.
Mit den Einnahmen wolle Aroundtown Schulden abbauen. Die im MDax vertretene Aktie steht infolge rapide gestiegener Zinsen und tendenziell sinkender Immobilienpreise massiv unter Druck und hat inzwischen sogar die 1-Euro-Schwelle nach unten durchbrochen.
Aroundtown teilt auf Anfrage mit, dass man sich zu möglichen Transaktionen grundsätzlich nicht äußere, bevor diese abgeschlossen seien. Mit einem Verkauf würde sich der in Luxemburg ansässige Konzern, der vorwiegend in Bürogebäude, Wohnungen und Hotels investiert, bereits nach vier Jahren wieder von Ferienanlagen trennen. Aroundtown hatte Center Parcs in Deutschland, Belgien und den Niederlanden im Sommer 2019 für 900 Mill. Euro vom Finanzinvestor Blackstone erworben. Der mit der Akquisition verbundene Ausbau der Urlaubsschiene würde rückgängig gemacht. Vor dem Erwerb besaß Aroundtown nur wenige Hotel-Resorts.
Verkäufe für mehr als 8 Mrd. Euro
Der Ankauf sei zum 16-Fachen der Jahresmiete erfolgt und habe langfristig Potenzial für 7% operative Jahresrendite (bezogen auf den Kaufpreis), hieß es damals.
Im Folgejahr brach dann aber die Coronakrise aus. Die Reise- und Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie führten zu gravierenden Einbußen der Feriendörfer. Aroundtown betreibt die üblicherweise mit Bungalows, Apartments und Hotelzimmern sowie Erlebnisbad, Restaurant- und Einkaufsmeile sowie Sportangeboten ausgestatteten Anlagen zwar nicht selbst, war aber als Vermieter von der Pandemie betroffen.
Im Rahmen der Strategie der Gruppe zur Veräußerung von Immobilien gebe es laufende Prozesse zu vielen verschiedenen Objekten im Gesamtwert von mehreren Mrd. Euro, teilt Aroundtown weiter mit. In den letzten drei Jahren seien Assets für über 8 Mrd. Euro verkauft worden. Das Unternehmen verfüge über ausreichend Liquidität, um die Schuldenfälligkeiten bis Anfang 2026 zu decken. “Wir werden auch weiterhin Immobilien veräußern, wenn wir gute Angebote erhalten, und können diese Erlöse zur weiteren Schuldentilgung ab 2026 verwenden”, kündigt das Management an.