Aston Martin liebäugelt erneut mit Börsengang

Bewertung soll bei 5 Mrd. Pfund liegen

Aston Martin liebäugelt erneut mit Börsengang

po Frankfurt – Der britische Sportwagenbauer Aston Martin fährt möglicherweise noch in diesem Jahr an die Börse. Details über die IPO-Pläne werden laut Bloomberg nicht genannt, als Versuchsballon wird eine Bewertung von mindestens 5 Mrd. Pfund (etwa 5,6 Mrd. Euro) für den Produzenten des legendären James-Bond-Coupés gestartet. Das Kapital von Aston Martin liegt zu über 90 % in den Händen kuwaitischer Investoren sowie der italienischen Investindustrial.Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr erstmals seit 2008 mit 5 117 Fahrzeugen wieder mehr als 5 000 Luxusautos verkauft. Bei geschätzten 840 Mill. Pfund Umsatz soll ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) von bis zu 180 Mill. Pfund eingefahren worden sein. Noch vor fünf Jahren, als die italienischen Investoren im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei Aston Martin eingestiegen waren, war der Unternehmenswert der Sportwagenschmiede mit unter 1 Mrd. Euro taxiert worden. Ulrich Bez, der einst für BMW, Porsche und Daewoo tätig war, hatte Aston Martin von 2000 bis 2013 als CEO geführt und einen Börsengang ursprünglich schon für 2012 angestrebt. Erneut wurde für 2016 über ein IPO spekuliert. Sollten sich die Pläne dieses Mal materialisieren, führe Aston Martin kurz vor Vollzug des Brexit von Großbritannien an der London Stock Exchange vor.Seit 2013 besteht eine technische Partnerschaft mit Daimler. Deren Motorsporttochter AMG liefert elektronische Komponenten und Motoren zu. Die Stuttgarter erhielten unentgeltlich zugleich 5 % an Aston Martin, schlossen aber eine höhere Beteiligung immer wieder kategorisch aus. Ohne die Partnerschaft mit Daimler wäre die Sportwagen-Marke ein “Fall für die Intensivstation”, so Aston-Martin-Chef Andy Palmer vor knapp drei Jahren in einem Interview. Bis vor zehn Jahren gehörte Aston Martin ebenso wie Jaguar und Volvo zum Ford-Konzern, der sich aber in der Krise auf seine eigene Marke zurückzog.