Atos lanciert Umbau

IT-Dienstleister zieht Schlussstrich unter Worldline

Atos lanciert Umbau

wü Paris – Investoren haben enttäuscht auf die Jahresbilanz für 2019 von Atos reagiert, so dass die Aktie des IT-Dienstleisters am Mittwoch um 3,7 % auf 78,10 Euro nachgab. Atos konnte den Umsatz von 11,43 Mrd. Euro auf 11,58 Mrd. Euro steigern und das operative Ergebnis um fast 6 % auf 1,19 Mrd. Euro verbessern. Damit fiel das operative Ergebnis jedoch etwas niedriger als von Analysten erwartet aus. Der IT-Dienstleister, der bis Ende Oktober von EU-Binnenkommissar Thierry Breton geleitet wurde, verbuchte ein normalisiertes Nettoergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit von 834 Mill. Euro, was 7,74 Euro je Aktie entspricht. Ein Jahr zuvor hatte das normalisierte Nettoergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie 7,57 Euro betragen.Atos konnte die operative Marge zwar von 9,8 % auf 10,3 % erhöhen, verfehlte damit jedoch das selbst gesteckte Ziel von 10,5 %. Grund dafür sind nach Angaben von Finanzchef Uwe Stelter die etwas unter den Erwartungen liegenden Ergebnisse der Sparte “Business and Platform Solutions”, vor allem bei Finanzdienstleistungen in Nordamerika und der Automobilindustrie in Deutschland. Das habe die Rentabilität belastet. Für das laufende Jahr verspricht der IT-Dienstleister, der eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie zahlen will, eine weitere Verbesserung der finanziellen Ziele.Atos hat am Mittwoch auch die neue Zusammensetzung ihres Vorstands bekannt gegeben, der den in diesem Jahr lancierten Umbau mit einem neuen Portfolio an Angeboten widerspiegeln soll. Der neue Atos-Chef Elie Girard will das Unternehmen zu einem reinen Akteur für IT-Dienstleistungen machen. Atos hat bereits einen Schlussstrich unter ihre Bezahldienstaktivitäten gezogen und im Mai letzten Jahres 23,4 % des Worldline-Kapitals an ihre Aktionäre verteilt.Nach der Bekanntgabe der Fusion von Worldline mit Ingenico Anfang Februar kündigte Atos den Verkauf weiterer Anteile an dem Bezahldienstleister an, wodurch sich ihre Beteiligung von zuletzt 17 % auf 3,8 % verringern sollte. Wordline konnte ihr Nettoergebnis dank der Integration des Kartengeschäfts von Six auf 311,2 Mill. Euro verdreifachen. Der Bezahldienstleister beurteilt die Risiken durch das Coronavirus als sehr limitiert, da er nur einen geringen Anteil des Umsatzes in Asien macht.