Audi muss Sonderlasten verkraften

Bußgeld im Dieselskandal drückt Quartalsmarge unter 1 Prozent

Audi muss Sonderlasten verkraften

jh München – Audi hat im dritten Quartal mehrere Belastungen wegstecken müssen. Einschließlich des Bußgelds von 800 Mill. Euro wegen der Manipulation von Dieselmotoren stürzte die operative Umsatzrendite auf 0,8 % ab. Ohne diesen Sondereffekt ergab sich ein Rückgang um 2 Prozentpunkte auf 7 %. Wie den Mutterkonzern Volkswagen traf das Unternehmen in Ingolstadt die Umstellung auf das Abgas- und Prüfverfahren WLTP (vgl. BZ vom 31. Oktober). Seit September gehe die Fahrzeugauslieferung “infolge der Einschränkungen im Verkaufsangebot” stark zurück, berichtet Audi. Zudem erreichten die Anlaufkosten im Zusammenhang mit der bisher größten Modelloffensive im zweiten Halbjahr ihren Höhepunkt.Nachdem die Staatsanwaltschaft München vor zwei Wochen, wie berichtet, eine Geldbuße von 800 Mill. Euro verhängt hatte, nahm Audi mehrere Jahresziele zurück. Das operative Ergebnis und die Umsatzrendite, die Kapitalrendite und der Netto-Cash-flow würden die Prognosewerte deutlich unterschreiten. Zuvor hatte der Autohersteller für 2018 eine operative Umsatzrendite von 8 bis 10 % angepeilt.Nur wenn das Bußgeld ausgeklammert wird, blieb Audi in den ersten neun Monaten mit 8,3 (i.V. 9,0) % in der Zielspanne. Den Rückgang begründet das Unternehmen vor allem mit der WLTP-Umstellung. Positiv ausgewirkt hätten sich dagegen “die sukzessive Einführung der neuen Q5-Generation in wichtige Märkte und der Start des neuen Q8 sowie das Währungsmanagement”.Zum letzten Punkt heißt es im Zwischenbericht, nach dem Hochlauf der Fertigung in Mexiko profitiere Audi nun auch von der natürlichen Währungsabsicherung (Natural Hedge) im Dollargebiet. In China läuft es gutDas Ergebnis im China-Geschäft steigerte Audi auf 622 (437) Mill. Euro. Es ist im Finanzergebnis enthalten und spiegelt sich deshalb im Gegensatz zu den Konkurrenten nicht in der operativen Umsatzrendite wider. Das Finanzergebnis (siehe Tabelle) erhöhte sich nicht nur wegen des China-Effekts stark. Positiv wirkt sich nach Angaben von Audi zudem aus, dass seit Beginn dieses Jahres Sicherungsgeschäfte unter anderem für Restwerte nicht mehr im Finanz-, sondern im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen werden. Dieses wird im Zwischenbericht nicht beziffert.Den deutlichen Anstieg des Netto-Cash-flow begründet Audi vor allem mit einer “geschärften Ausgaben- und Investitionsdisziplin”.