Biopharmazulieferer

Auftragseingang bei Sartorius steigt um 89 Prozent

Der Biopharmazulieferer und Laborausrüster Sartorius hat bei der Zahlenvorlage zum ersten Quartal die Mitte März erhöhten Geschäftsjahresziele sowie die im Januar aktualisierten Vorgaben bis 2025 bestätigt. In der weiterhin sehr dynamischen und...

Auftragseingang bei Sartorius steigt um 89 Prozent

ste Hamburg

Der Biopharmazulieferer und Laborausrüster Sartorius hat bei der Zahlenvorlage zum ersten Quartal die Mitte März erhöhten Geschäftsjahresziele sowie die im Januar aktualisierten Vorgaben bis 2025 bestätigt. In der weiterhin sehr dynamischen und volatilen Situation seien Prognosen aber mit überdurchschnittlich hohen Unsicherheiten behaftet, erklärte das MDax-Unternehmen. Die seit Jahresanfang um gut ein Drittel gestiegenen Sartorius-Vorzüge gaben nach anfänglichen Gewinnen von bis zu 2,1% um 2,5% auf 456,10 Euro nach.

Der Konzern geht für 2021 aktuell von einer Umsatzsteigerung auf Basis konstanter Wechselkurse von rund 35% aus – nach einem Anstieg um 30,2 (nominal: 27,8)% auf 2,34 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Von dem erwarteten Umsatzwachstum sollen 5,5 Prozentpunkte auf Akquisitionen und rund 16 Prozentpunkte auf Beiträge aus Geschäften im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückgehen. Die um Sondereffekte bereinigte operative Rendite vor Ab­schreibungen (Ebitda-Marge) erwartet Sartorius 2021 bei 32%. Für das vergangene Jahr hatte der Konzern 29,6 (i.V. 27,1)% ausgewiesen.

Bei dem Göttinger Unternehmen, das für 2025 mit einem Umsatz von rund 5 Mrd. Euro und einer operativen Gewinnmarge von rund 32% rechnet, legte der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres deutlich um wechselkursbereinigt 61,6 (nominal: 55,1)% auf rund 791 Mill. Euro zu. Allerdings basierte die hohe Wachstumsrate auf einem relativ niedrigen Vorjahresniveau, das den Angaben zufolge in der Laborsparte durch den pandemiebedingten Lockdown in China beeinflusst war. Zudem ist in der Vorjahresvergleichszahl der erst ab Mai 2020 einbezogene Zukauf von bestimmten Life-Science-Geschäften des US-Konzerns Danaher noch nicht berücksichtigt. Diese kamen 2019 auf Erlöse von 170 MIll. Dollar.

Wie Sartorius erklärte, belief sich der Wachstumsbeitrag der Akquisitionen – neben den Danaher-Geschäften auch BIA Separations und Watersep Bioseparations – in den ersten drei Monaten auf 12 Prozentpunkte. Der Beitrag der Geschäfte im Zusammenhang mit der Pandemie habe 20 Prozentpunkte ausgemacht. Noch stärker als der Umsatz nahm der Ordereingang um wechselkursbereinigt 89,2 (nominal: 81)% auf 1,14 Mrd. Euro zu, wobei 30 Prozentpunkte auf Corona-Effekte entfielen. Das bereinigte Ebitda stieg laut Sartorius aufgrund von Skaleneffekten und einer unterproportionalen Kostenentwicklung um gut 91% auf 264 Mill. Euro – die bereinigte Ebitda-Marge landete bei 33,3 (27,0)%.

Die Privatbank Berenberg, die bei einem Kursziel von 400 Euro zum Halten der Sartorius-Aktie rät, sprach von einem außergewöhnlichen Start in das Jahr 2021. Beim gegenwärtigen Momentum und der Orderdynamik bestehe Potenzial für weitere Prognoseanhebungen im Jahresverlauf. Das Analysehaus Warburg Research, das die Aktie bei einem Kursziel von 548 Euro zum Kauf empfiehlt, erklärte, selbst in einem unsicheren Umfeld laufe das Geschäft für Sartorius „wie am Schnürchen“.

Von allem in den Ausbau von Produktionskapazitäten will Sartorius rund 400 Mill. Euro investieren. Die Investitionsquote wird 2021 bei 14 (10,3)% erwartet. Der dynamische Verschuldungsgrad soll am Jahresende – mögliche Zukäufe nicht berücksichtigt – bei 2,0 (2,6) liegen.

Sartorius
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Auftragseingang1 139629
Umsatz791510
Bereinigtes Ebitda 1264138
Ber. Ebitda-Marge 1 (%)33,327,0
Ebit20589
Finanzergebnis– 310,4
Periodenergebnis11465
Operativer Cash-flow229113
Investitionsquote (%)10,28,8
Eigenkapitalquote (%)29,729,9 2
Verschuldungsgrad32,22,6 2
1) Um Sondereffekte bereinigt; 2) zum 31.12.2020;3) Quotient aus Nettoverschuldung zu bereinigtem ­EbitdaBörsen-Zeitung