Auftrieb für Air France-KLM

Neuer Konzernchef gibt sich optimistisch

Auftrieb für Air France-KLM

wü Paris – Nachdem das erste Halbjahr von 15 Streiktagen bei der französischen Tochter überschattet wurde, scheint es für Air France-KLM wieder aufwärtszugehen. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft musste zwar im dritten Quartal ein rückläufiges Betriebsergebnis hinnehmen, konnte jedoch auch dank geringerer Steuern unter dem Strich deutlich mehr verdienen als im Vorjahreszeitraum. Vor allem aber konnte sie mit ihren Ergebnissen trotz höherer Treibstoffkosten die Erwartungen der Analysten übertreffen.Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dank gestiegener Ticketpreise und besser ausgelasteter Flugzeuge um 4 % auf 7,54 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) verringerte sich um 4,4 % auf 1,77 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis um 6,7 % auf 1,07 Mrd. Euro. Dagegen verbesserte sich das Nettoergebnis um 22,6 % auf 786 Mill. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Betriebsergebnis von 943 Mill. Euro gerechnet.Der Durchschnittserlös verbesserte sich um 0,5 %, während der Verkehr mit 28,5 Millionen Passagieren 2,3 % zulegte und die Stückkosten bereinigt um 1 % sanken. Finanzchef Frédéric Gagey geht davon aus, dass die Auslastungsraten bis Februar weiter steigen und so helfen werden, die allein im dritten Quartal um 229 Mill. Euro auf 1,38 Mrd. Euro gestiegenen Treibstoffkosten auszugleichen. Der neue Konzernchef Benjamin Smith erwartet, dass sich die Treibstoffkosten im Gesamtjahr um 500 Mill. Euro verteuern und 2019 dann weitere 900 Mill. Euro dazukommen, ähnlich wie bei der Lufthansa (vgl. BZ vom 31. Oktober).Smith will die Stückkosten 2018 wie geplant um bis zu 1 % senken. In den nächsten Monaten will er eine “ambitionierte und innovative Strategie” vorlegen, um die Fluggesellschaft nach der Krise der letzten Monate wieder nach vorn zu bringen. Nachdem er am 19. Oktober eine Tarifeinigung mit den Gewerkschaften von Air France erzielte, will er nächste Woche Teilverhandlungen mit den französischen Piloten beginnen.Anders als am Vortag bei Lufthansa honorierten die Märkte die Zahlen, die Aktie von Air France-KLM legte 0,8 % auf 8,56 Euro zu.