Aufwärtsbewegung der Metallpreise hält an
Aufwärtsbewegung der Metallpreise hält an
Zum Rekordhoch fehlt dem IMP-Index nur noch 1 Prozent
Von Hubertus Bardt, Köln*
Die Preise für die wichtigsten Importmetalle sind im Februar weiter gestiegen. Das bisherige Rekordhoch ist nicht mehr fern. Der Anstieg ging zuletzt ausschließlich auf die Entwicklungen an den globalen Metallmärkten zurück.

Belastung für heimische Industrie
Mit Hilfe des Industriemetallpreis-Indexes (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln wird die Kostenbelastung der heimischen metallverarbeitenden Industrie gemessen. Daher werden nicht nur die Daten der Metallmärkte berücksichtigt, sondern auch der jeweilige Wechselkurs – schließlich rechnen die hiesigen Unternehmen in Euro ab und müssen deshalb Veränderungen des Dollar-Kurses berücksichtigen.

Der IMP-Index hat im Februar ungewöhnlich stark angezogen. Mit einem Plus von 4,1% oder 23,4 Punkten auf 597,5 wurde die 600-Punkte-Marke nur knapp verfehlt. Ohne die leichte Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar wäre das Preisbarometer sogar noch etwas weiter auf 600,9 Punkte gesprungen. Der Rekordwert vom April 2022, als der IMP-Index auf 606,9 Punkte geklettert war, wurde noch nicht ganz erreicht. Der bisherige Spitzenwert liegt jedoch nur noch 1% entfernt. Die jüngste Abwertung des Dollar stellt dagegen eine relative Entlastung für die in Euro abrechnenden Metallkäufer dar.
Edelmetalle in Euro auf Allzeithoch
Unter den Metallen gab es im Februar drei Gruppen mit unterschiedlichen Entwicklungen. Stark zugelegt haben Eisenerz (plus 4,9%), Zinn (plus 6,9%) sowie Silber (plus 5,1%) und Gold (plus 6,2%). Beide Edelmetalle haben damit – in Euro gerechnet – einen Rekordwert erreicht.
Nur Nickel und Zink günstiger
Moderat und damit unterdurchschnittlich verteuert haben sich die Indexschwergewichte Kupfer (plus 3,2%) und Aluminium (plus 2,7%). Auch Blei ist mit einem Plus von 1,3% im Monatsvergleich nur leicht gestiegen. Gegen den Trend abwärts ging es nur mit zwei Metallen: Nickel wurde 1,3% günstiger, Zink um 1,3%.
*) Der Autor ist Geschäftsführer im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter Wissenschaft.