Auszeichnung für Merck-Vergütung

Anlegerschützer verleihen Sonderpreis an SAP

Auszeichnung für Merck-Vergütung

swa Frankfurt – Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck ist von Anlegerschützern für seine Vorstandsvergütung ausgezeichnet worden. Euroshareholders, die Aktionärsvertretersparte im europäischen Anlegerschutzverband Better Finance, betrachtet das System von Merck zur Bezahlung des Top-Managements als das “aktionärsfreundlichste” im Dax 30.”Die Bewertungskriterien fokussieren sich insbesondere auf die Angemessenheit der Gesamtvergütung, die Nachhaltigkeit der variablen Vergütung sowie die Verständlichkeit und Transparenz der Darstellung. Zudem musste die Zustimmungsquote durch die Hauptversammlung bei mindestens 90 % liegen”, erklärt Jella Benner-Heinacher, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und Präsidentin von Better Finance. Das Vergütungssystem von Merck habe “in nahezu allen Bereichen überzeugt”.Merck hatte das Vergütungssystem vor der Hauptversammlung 2018 überarbeitet und den Aktionären erfolgreich zur Abstimmung vorgelegt, nachdem die Anteilseigner im Vorjahr den Daumen gesenkt hatten. Merck hatte unter anderem mögliche Einmalzahlungen abgeschafft und veröffentlichte Bonus- und Malus-Kriterien in der variablen Vergütung. Auch eine Clawback-Klausel wurde eingeführt, um im Fall des Falles bereits gewährte Vergütungskomponenten einzubehalten. Merck-Chef Stefan Oschmann war 2017 eine Gesamtvergütung von 8,7 Mill. Euro gewährt worden, der Zufluss des Jahres erreichte 8,6 Mill. Euro.Dem Unternehmen SAP verleiht Euroshareholders einen Sonderpreis. Gewürdigt wird der Softwarekonzern für seine Reaktion auf die vorherige Kritik von Aktionären. “SAP hat nicht nur das Vergütungssystem deutlich transparenter und verständlicher gestaltet. SAP hat auch gleich die Gelegenheit genutzt, im Bereich Gender-Diversity in Vorstand und Aufsichtsrat nachzulegen und einen Generationenwechsel im Management einzuleiten”, begründet Benner-Heinacher die Auszeichnung. SAP sei nun, was Transparenz und Klarheit angehe, “ein echtes Vorbild für alle deutschen Unternehmen”. In der Öffentlichkeit war nicht nur die mangelnde Transparenz des SAP-Vergütungssystems kritisiert worden, für Aufsehen gesorgt hatte auch die Höhe des CEO-Salärs 2017 von ausgezahlten 21,8 Mill. Euro und die eingeräumte Maximalvergütung von 37 Mill. Euro.