Autohersteller treiben Alcoa-Gewinn

Aktie fällt dennoch mit dem Gesamtmarkt - CEO Kleinfeld optimistisch für das laufende vierte Quartal

Autohersteller treiben Alcoa-Gewinn

Alcoa hat zum inoffiziellen Auftakt der US-Quartalssaison gleich für eine positive Überraschung gesorgt. Der vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geleitete US-Aluminiumkonzern verdiente mehr als erwartet. Die Alcoa-Aktie legte am Donnerstag allerdings nur vorbörslich zu und rutschte dann mit dem Gesamtmarkt ins Minus.scd New York – Für den Aluminiumproduzenten Alcoa macht sich der Ausbau des Geschäfts mit vorgefertigten Teilen für die Automobil- und Flugzeugindustrie immer mehr bezahlt. Im Ende September abgelaufenen Vierteljahr erzielte der in den vergangenen Quartalen stabilste Geschäftsbereich mit 209 Mill. Dollar einen rekordhohen operativen Nachsteuergewinn (ATOI). In den kommenden Quartalen dürfte sich dieses Ergebnis zudem weiter verbessern, da immer mehr Autoproduzenten in ihren neuen Modellen zur Spritersparnis Stahlteile durch leichteres Aluminium ersetzen. So wird etwa der im Schlussvierteljahr auf den Markt kommende Pick-up-Truck “Ford F150” erstmals auf eine Aluminium-Karosserie setzen und damit bis zu 700 Pfund Gewicht und entsprechend Sprit einsparen.Den mit Abstand größten Beitrag zur Verdopplung des Alcoa-Ergebnisses lieferte im dritten Quartal allerdings die Sparte Primärmetalle, die vor allem von einem rasanten Preisanstieg für Aluminium profitierte. Die metrische Tonne wurde in den Monaten Juli bis September zu durchschnittlich 2 538 Dollar abgesetzt. Das entsprach einem Anstieg um 11 % verglichen mit dem zweiten Quartal und einer Steigerung um 16 % zur Vorjahresperiode. Zudem waren die Produktionskosten laut Alcoa dank einer gestiegenen Effizienz geringer als noch vor einem Jahr. Der operative Spartengewinn stieg so von 8 Mill. auf 245 Mill. Dollar. CEO Klaus Kleinfeld freute sich über ein Abschneiden, wie es “seit dem Abschwung” nicht mehr zu beobachten war.Konzernweit steigerte Alcoa den Umsatz um mehr als 8 % auf 6,2 Mrd. Dollar und versechsfachte dabei den Nachsteuergewinn auf 149 Mill. Dollar. Um Sondereffekte bereinigt verdiente der US-Konzern 31 Cent je Aktie und damit 9 Cent je Titel mehr, als von Bloomberg befragte Analysten im Schnitt erwartet hatten. Den Umsatz hatten die Unternehmensbeobachter mit 5,8 Mrd. Dollar ebenfalls deutlich geringer erwartet. “Dieses Quartal ist das direkte Ergebnis unserer Konzentration auf die Neuausrichtung unseres Portfolios”, freute sich Kleinfeld, der Alcoa gerade erst am Anfang des Aufschwungs sieht. Im vierten Quartal werde der Verkauf von vorgefertigten Aluminiumteilen für die Autoindustrie Rekordniveau erreichen.Nach vorbörslichen Kursgewinnen drehte die Alcoa-Aktie am Donnerstag dennoch mit dem Gesamtmarkt ins Minus. Am späten Vormittag kosteten die Titel mit 15,70 Dollar 2,3 % weniger. Die meisten Analysten waren dennoch zufrieden. J. P.-Morgan-Analyst Michael Gambardella hob etwa das Kursziel auf 25,50 Dollar und erwartet auch in Zukunft weiteres Gewinnwachstum.