Bahnindustrie hat Sorgen im Ausland

Börsen-Zeitung, 21.10.2020 sp Berlin - Die deutsche Bahnindustrie ist dank gut gefüllter Auftragsbücher im ersten Halbjahr trotz Coronakrise nicht aus dem Gleis gesprungen. Im Gegenteil. Der Umsatz der Branche kletterte in den ersten sechs Monaten...

Bahnindustrie hat Sorgen im Ausland

sp Berlin – Die deutsche Bahnindustrie ist dank gut gefüllter Auftragsbücher im ersten Halbjahr trotz Coronakrise nicht aus dem Gleis gesprungen. Im Gegenteil. Der Umsatz der Branche kletterte in den ersten sechs Monaten um mehr als ein Viertel auf rekordhohe 6,4 Mrd. Euro. “Die Lieferketten haben in der Krise gehalten”, erklärte der Präsident des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), Andre Rodenbeck, in Berlin. Der Blick auf den weiteren Streckenverlauf macht dem VDB dennoch zu schaffen. Denn der Auftragseingang im Auslandsgeschäft ist in der ersten Jahreshälfte um knapp ein Drittel auf 2,3 Mrd. Euro eingebrochen. “Das macht uns sehr große Sorge”, sagte Rodenbeck.Während die Nachfrage nach Infrastrukturkomponenten sowohl im Inland als auch im Ausland in den ersten sechs Monaten zum Teil deutlich gestiegen ist, fehlten die Aufträge vor allem mit Blick auf Schienenfahrzeuge. Um mehr als die Hälfte brach dort der Auftragseingang aus dem Ausland ein und lag im ersten Halbjahr bei 1,4 Mrd. Euro. Weil in Deutschland Bahn und Bund die Investitionen in die Schiene in den vergangenen Monaten deutlich hochgefahren haben und auch in der Krise daran festhalten, ist die Lage im Inland entspannter.