Bastei Lübbe gegen KPMG
Wenn man Bastei-Lübbe-Verlagschef Thomas Schierack Glauben schenkt, dann ist das Verhältnis des Kölner Unternehmens zum hauseigenen Wirtschaftsprüfer KPMG derzeit recht angespannt. Kein Wunder: Auf Drängen von KPMG muss der Verlag seine Konzernbilanz für das vorige Geschäftsjahr im Nachhinein um bis zu 15 Mill. Euro nach unten korrigieren, obwohl KPMG das Zahlenwerk zuvor gleich zweimal geprüft hatte. Bastei Lübbe prüft nun Schadenersatzforderungen gegen den Wirtschaftsprüfer. Dabei geht es weniger um die Kosten für einen neuen Geschäftsbericht und die um zwei Monate aufgeschobene Hauptversammlung. Diese Kosten dürften bei 60 000 Euro liegen. Es geht vielmehr um den Reputationsverlust, den Bastei Lübbe am Kapitalmarkt erlitten hat. Schließlich ist der Aktienkurs abgestürzt, nachdem bekannt wurde, dass Bastei Lübbe ihre Anteile an der E-Book-Plattform Oolipo quasi an sich selbst verkauft und den Buchwert im Anschluss zu Unrecht hochgeschrieben hatte. Es wird spannend sein zu sehen, ob KPMG den Vorwurf, mit falschem Ergebnis geprüft zu haben, auf sich sitzen lässt.cru