Bayer-Aufsichtsrat holt sich Rechtsbeistand
ab Düsseldorf – Mit einem Rechtsberater für den Aufsichtsrat will sich das Kontrollgremium von Bayer stärker in die Prozesswelle rund um Glyphosat einbringen. Zudem werde ein weiterer Aufsichtsratsausschuss gebildet, der das Thema eng begleite, den Vorstand berate und Vorschläge zur Prozessstrategie unterbreite, teilte Bayer im Anschluss an eine ganztätige Sitzung des Kontrollgremiums mit. Der Aktionärsaktivist Elliott, der sein Bayer-Engagement erstmals bezifferte, und zwar mit 1,1 Mrd. Euro, begrüßte die eingeleiteten Maßnahmen. Der neue Ausschuss soll sich aus acht Aufsichtsratsmitgliedern zusammensetzen.Mit der kontinuierlichen Beratung des Aufsichtsrats zu dem Rechtskomplex Glyphosat wurde der US-Anwalt John H. Beisner beauftragt. Es gehe um Fragen der Prozesstaktik wie auch zur Mediation. Diese hatte ein US-Gericht im April angeordnet. Beisner, der bei Skadden die Abteilung “Mass Tort, Insurance and Consumer Litigation” leitet, wird als “ausgewiesener Experte für Produkthaftungsklagen” bezeichnet.Die Mandatierung von Beisner ist aus Sicht von Elliott “ein Zuwachs von maßgeblicher Prozessführungskompetenz”. Beisner hat u.a. Merck & Co. bei der Verteidigung in den Vioxx-Klagen begleitet. Beisner werde an den Sitzungen des neuen Ausschusses teilnehmen. Der Mediation selbst sieht der Aufsichtsrat nach eigenem Bekunden “positiv entgegen”, wertgeschätzt werde die Benennung von Ken Feinberg als Mediator. Elliott sieht in der Ankündigung ein glaubwürdiges Bekenntnis von Bayer, über die Rechtsfragen hinaus langfristige Wertschöpfungsmaßnahmen zu prüfen.