Vergleichsvereinbarung

Bayer räumt PCB-Klagen aus dem Weg

Bayer vergleicht sich mit mehr als 200 Klägern von einer Schule im US-Bundesstaat Washington. Sie machen Schadenersatz wegen behaupteter Gesundheitsschäden durch PCB geltend. Zur Vergleichshöhe gibt es lediglich eine Indikation.

Bayer räumt PCB-Klagen aus dem Weg

Bayer räumt PCB-Klagen
aus dem Weg

Vergleich mit mehr als 200 Klägern an Schule in Washington

ab Köln

Bayer ist beim Beseitigen der anhängigen Rechtsstreitigkeiten in den USA einen wichtigen Schritt vorangekommen. Das Unternehmen habe eine Grundsatzvereinbarung zur Beilegung sämtlicher PCB-Fälle zum Sky Valley Education Center getroffen, teilten die Leverkusener mit. Von der Vereinbarung ausgenommen seien die neun Urteile mit 49 Klägern zu Ungunsten des Unternehmens. Gegen diese hat Bayer Rechtsmittel eingelegt.

Die außergerichtliche Einigung umfasst nach den Angaben mehr als 200 Kläger. Sie behaupten, auf dem Campus der Schule im Bundesstaat Washington durch PCB Gesundheitsschäden erlitten zu haben. Die finale Vergleichsvereinbarung steht noch aus. Wie teuer Bayer der vor Abschluss stehende Vergleich am Ende kommt, bleibt unter Verschluss.

Mit 530 Mill. Euro vorgesorgt

Nur so viel: Die im zweiten Quartal getroffene Vorsorge (Rückstellungen und Verbindlichkeiten) für die PCB-Rechtsstreitigkeiten deckten die Kosten des Vergleichs ab. Ausweislich des jüngsten Zwischenberichts hatte Bayer mit zusätzlichen 530 Mill. Euro für PCB-Risiken vorgesorgt. In diesem Betrag seien zugleich der Vergleich im Fall Burke sowie weitere Verfahrenskosten enthalten, heißt es. Beinahe täglich wartet Bayer derzeit im Fall Erickson auf ein Urteil des Obersten Gerichtshofs im Bundesstaat Washington.

Des Weiteren haben die Leverkusener in Missouri Klage gegen die größten Abnehmer von PCB geklagt. Nach Unternehmensdarstellung haben diese Unternehmen – betroffen sind Magnetek, General Electric, Paramount Global (einst Westinghouse), Kyocera AVX Components, Cornell Dublier Electronics und Gillette – 1972 Haftungsfreistellungen unterzeichnet, um weiterhin mit PCB beliefert zu werden. Obwohl die Unternehmen darin zusagten, für die Kosten etwaiger Rechtsstreitigkeiten aufzukommen, weigerten sie sich nun. Die Chemikalie Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind seit 1979 in den USA verboten.