Befesa sichert sich Zinkpreis bis 2021

Deutsch-spanischer Metallrecycler wird aus Schaden klug - Aktienkurs steigt

Befesa sichert sich Zinkpreis bis 2021

cru Düsseldorf – Der Metallrecycler Befesa wappnet sich gegen das Risiko schwankender Preise. “Wir haben uns den Preis für das von uns recycelte und verkaufte Zink bis Juli 2021 gesichert. Das macht unsere Erträge für die nächsten drei Jahre deutlich berechenbarer”, sagte Finanzvorstand Wolf Lehmann, der seit 2014 für die Zahlen des Unternehmens verantwortlich ist und vorher je zehn Jahre für General Electric und den Finanzinvestor Apollo gearbeitet hat.Befesa wird mit dem Hedge aus Schaden klug: Das seit Herbst 2017 wieder börsennotierte deutsch-spanische Metallrecyclingunternehmen mit Sitz in Luxemburg und einem Standort in Ratingen hatte im dritten Quartal den Preisverfall bei Zink zu spüren bekommen. Die Neunmonatsbilanz und der Ausblick hatten die Investoren nicht überzeugt. Doch jetzt wirbt Lehmann um Vertrauen in die internationalen Wachstumspläne. Der erste Schritt dazu erfolgt in China, wo gerade ähnliche Regeln für Metallrecycling wie in Europa eingeführt worden sind. Sprung nach ChinaBefesa entsorgt den giftigen Metallstaub, der in Elektrolichtbogenöfen beim Einschmelzen von Stahlschrott entsteht, und trennt anschließend das wertvolle Zink vom Rest des Sondermülls, der zudem in dem Prozess entgiftet wird. Auch in China wird diese Dienstleistung nun zunehmend gefragt. “Wir errichten zusätzlich zu unseren sieben Werken in Europa, Südkorea und der Türkei eine neue Anlage für rund 50 Mill. Euro in China, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 in Betrieb geht”, sagte Lehmann. Ein weiteres Werk könne dort oder in benachbarten Ländern Asiens bald folgen.Das Unternehmen erwartet für 2018 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 174 Mill. und 176 Mill. Euro. Das wäre etwas mehr als die im Vorjahr erzielten 172 Mill. Euro. Der Jahresüberschuss soll hingegen deutlich höher als die im Jahr zuvor verbuchten 49 Mill. Euro ausfallen und 83 Mill. bis 85 Mill. Euro erreichen. Für die Aktionäre soll es eine höhere Dividende geben, die Hälfte vom Gewinn wird ausgeschüttet.Der Kurs der seit September 2018 im SDax notierten Befesa-Aktie reagierte am Dienstag mit einem Plus von zeitweise 2 % auf 39,30 Euro. Größter Aktionär ist der schwedische Finanzinvestor Triton, dem weiterhin gut 40 % der Anteile gehören und der sich zu seinen Plänen bedeckt hält. Seit dem Börsendebüt bei 28 Euro haben sich die Aktien um mehr als ein Drittel verteuert. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,3 Mrd. Euro.