Konsumgüterkonzern

Beiersdorf erfreut Anleger mit Plänen für höhere Dividende und Aktienrückkauf

Beiersdorf setzt den Höhenflug der vergangenen zwei Jahre an der Börse fort. Nun punktet der Hamburger Dax-Konzern bei Anlegern mit Plänen für die erste Anhebung der Dividende seit anderthalb Jahrzehnten und für einen Aktienrückkauf.

Beiersdorf erfreut Anleger mit Plänen für höhere Dividende und Aktienrückkauf

Beiersdorf punktet erneut bei Anlegern

Pläne für Dividendenanhebung und Aktienrückkauf hieven Aktie auf neue Rekordstände

ste Hamburg

Mit der Ankündigung vom späten Montagnachmittag, die ordentliche Dividende erstmals seit 2007 anzuheben und zudem ein Aktienrückkaufprogramm zu starten, hat Beiersdorf Anleger auch am Dienstag beschäftigt. Die Aktie, am Vortag um 4% auf das Allzeithoch von 140,45 Euro gestiegen, setzte ihre Rekordjagd fort und kletterte am Vormittag um bis zu 2,5% auf 143,90 Euro, ehe sie größere Teile der Gewinne abgab und mit einem Plus von 0,9% bei 141,70 Euro aus dem Handel ging.

Der Hamburger Konsumgüterkonzern, dessen Aktie im vergangenen Jahr um 26,6% und 2022 um 18,6% kletterte, schlägt seinen Aktionären zur Hauptversammlung am 18. April eine um 30 Cents auf 1 Euro je Aktie steigende Dividende vor. Seit 2009 kehrte das Dax-Unternehmen, das von der mit rund 51,2% beteiligten Maxingvest-Holding der Familie Herz dominiert wird, stetig 70 Cents je Titel aus. Für 2008 hatte Beiersdorf 90 Cents je Aktie einschließlich einer Sonderdividende von 20 Cents gezahlt. Zuletzt, für das Geschäftsjahr 2022, sank die Ausschüttungsquote auf 21%.

Minderheitsaktionäre haderten in Hauptversammlungen immer wieder mit Verweis auf eine üppige Liquiditätsausstattung des Unternehmens mit der aus ihrer Sicht kargen Ausschüttung, Analysten bemängelten eine ineffiziente Kapitalverwendung. Beiersdorf verwies auf die Notwendigkeit, über ausreichend Mittel für strategische Maßnahmen wie Zukäufe verfügen zu wollen. Nun kündigte der Konzern neben einer höheren Dividende ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 500 Mill. Euro an, das im Mai 2024 beginnen und bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll.

Beiersdorf begründet die Entscheidung, die Dividende anzuheben, mit der positiven Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre und einer erfolgreichen Umsetzung der Strategie. "Die signifikante Erhöhung spiegelt unser Vertrauen uin die nachhaltige Ertragskraft des Unternehmens wider", so Vincent Warnery, seit Mai 2021 Beiersdorf-Konzernchef und seit Februar 2017 Mitglied im Vorstand. Der Aktienrückkauf unterstreiche die "anhaltend starke Finanzposition" von Beiersdorf. Die Nettoliquidität des Unternehmens, das seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 am 29. Februar vorlegen will, belief sich Mitte vorigen Jahres auf rund 4,4 Mrd. Euro.

Endlich sei es so weit, so Deutsche Bank Research nach der Ankündigung der Dividendenerhöhung und des Aktienrückkaufprogramms. Beiersdorf habe noch reichlich Spielraum für noch mehr Ausschüttungen und Übernahmen. Die Analysten raten bei einem Kursziel von 120 Euro weiterhin zum Halten der Aktie. Die Schweizer Großbank UBS, die bei einem Kursziel von 103 Euro zum Verkauf rät, sprach von einem ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung. Eine Dividendenanhebung sei erwartet worden, die Dividendenrendite von Beiersdorf bleibe indes weiterhin deutlich hinter dem durchschnittlichen Niveau im europäischen Nahrungsmittel- sowie Haus- und Körperpflegesektor zurück. Der Aktienrückkaufplan sei eine positive Überraxchung.

Die britische Bank Barclays, die ihre Einstufung für Beiersdorf bei "Overweight" mit einem Kursziel von 152 Euro beließ, bezeichnete die Pläne hingegen als einen bedeutenden Schritt in Richtung einer "normaleren" Bilanzstruktur für den Konsumgüterhersteller. Das US-Analysehaus Bernstein, das Beiersdorf weiterhin neutral mit "Market-Perform" und einem Kursziel von 130 Euro einstuft, erklärte, die veränderte Ausschüttungspolitik mindere das Risiko mit Blick auf die Anlagestory deutlich. Damit könnten Anleger angezogen werden, die von der alten Ausschüttungspolitik abgeschreckt worden seien. Bei der US-Bank J.P. Morgan, die an ihrer Beiersdorf-Einschätzung mit "Overweight" und einem Kursziel von 145 Euro festhielt, hieß es, der lange ersehnte Schritt untermauere das Vertrauen in die Strategie des Vorstands des Konsumgüterkonzerns.

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