Beim Barte von Colin Kapernick
Eine Werbekampagne der Rasier-Marke Gillette hält in den USA die sozialen Medien auf Trab. Denn in den neuen Werbespots der Tochter von Procter & Gamble (P&G), die mit dem Slogan “The best a man can get” bekannt geworden ist, werden Stereotype von Männlichkeit, wie sie bisher die Werbung von Gillette prägten, nicht nur in Frage gestellt, sondern vor dem Hintergrund der “Me too”-Bewegung dekonstruiert. Einen “Angriff auf die Männlichkeit” vermuten viele Kommentatoren. Ein Blick in die Halbjahreszahlen von P&G legt allerdings nahe, dass es Gillette vor allem darum geht, etwas Rasierschaum aufzuwirbeln. Denn das Segment für Rasierbedarf ist das Einzige, das sich derzeit etwas stachelig anfühlt. Wie man das Geschäft im Heimatmarkt belebt, hat der Sportartikelhersteller Nike gerade mit einer Werbekampagne vorgemacht, die den wegen seiner Proteste gegen Polizeigewalt umstritten Football-Spieler Colin Kapernick in den Mittelpunkt stellt. Kapernick trägt zwar meistens Bart, eine gesellschaftskritische Werbekampagne kann aber auch für P&G erfolgreich sein. sp