Beim Brillenriesen fliegen die Fetzen
bl Mailand – Der offen ausgetragene Streit zwischen dem Exekutivpräsidenten und Mehrheitsaktionär des Brillenherstellers EssilorLuxottica, Leonardo del Vecchio, und der französischen Seite um Vizepräsident Hubert Sagnières geht in eine neue Runde. Del Vecchios Beteiligungsholding Delfin, die 38,9 % der Aktien und 31 % der Stimmrechte hält, hat die Internationale Handelskammer in Paris um Schlichtung gebeten. Sie solle die Verstöße Sagnières gegen die Fusionsvereinbarung feststellen und ihn auffordern, die darin festgelegten Bestimmungen einzuhalten, so Delfin. Del Vecchio wirft dem Franzosen vor, ohne Konsultation des Aufsichtsrates vier Spitzenmanager von Essilor in Führungspositionen berufen zu haben. Das stelle einen Verstoß gegen die vereinbarte Parität dar. Sagnières weist alle Vorwürfe zurück und wirft Del Vecchio vor, das im Oktober 2018 aus der Fusion von Essilor und Luxottica entstandene Unternehmen destabilisieren zu wollen sowie eine Übernahme zu planen – “ohne eine Prämie an die Aktionäre zu zahlen”. Es seien die Italiener, die gegen die Vereinbarung verstießen, weil Del Vecchio versuche, seine rechte Hand Francesco Milleri als CEO durchzusetzen.