Berkshire Hathaway steigt bei Amazon ein
sp/Reuters New York/Omaha – Die von der Investorenlegende Warren Buffett kontrollierte Berkshire Hathaway hat sich am Online-Händler Amazon beteiligt. Das sagte Buffett in einem Fernsehinterview kurz vor der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha, Nebraska. Zur Höhe der Beteiligung machte Buffett zunächst keine Angaben. Einzelheiten dazu sollen im nächsten Quartalsbericht vorgestellt werden, der im Laufe des Monats erwartet wird. Der Einstieg bei dem Online-Händler gehe im Übrigen nicht auf seine eigene Kappe, erklärte Buffett auf CNBC. Verantwortlich sei einer der beiden Investmentmanager von Berkshire Hathaway gewesen. Todd Combs und Ted Weschler, die diese Rolle ausfüllen, verwalten für den Konzern jeweils rund 13 Mrd. Dollar.Buffett gab sich jedoch ebenfalls als Freund von Amazon zu erkennen und könnte seinen Investmentmanagern wie zuletzt schon mit einer Beteiligung an Apple nachfolgen. “Ja, ich war schon immer ein Fan und ich bin ein Idiot gewesen, dass ich nicht schon gekauft habe”, sagte der 88-Jährige. Die Aktien des Online-Händlers kletterten am Freitag vorbörslich um mehr als 2 % auf 1 942 Dollar nach oben.Für Berkshire Hathaway ist Amazon eines von wenigen Investments in der Technologiebranche, die Buffett lange Zeit ganz verschmäht hat. Eine Beteiligung an IBM, bei der Buffett 2011 mit 10 Mrd. Dollar einstieg, machte lange Zeit die Ausnahme und endete 2018 mit der Realisierung von Verlusten. Besser entwickelte sich Apple, wo sich Berkshire 2016 engagierte und mittlerweile Aktien für mehr als 50 Mrd. Dollar hält. Den Vorzug gibt Buffett aber weiterhin Banken und Traditionskonzernen wie Coca-Cola, deren Geschäft einfach zu verstehen und schwer zu verdrängen ist.Amazon-Chef Jeff Bezos und Buffett verbindet schon länger eine geschäftliche Beziehung. Im vergangenen Jahr gründeten sie gemeinsam mit der US-Investmentbank J.P. Morgan Chase das Gesundheitsvorsorge-Unternehmen Haven. Amazon ist an der Börse mit rund 956 Mrd. Dollar fast so viel wert wie Apple.