Energietechnik-Konzern

Beteiligungsverkäufe hieven Siemens Energy in Gewinnzone

Der Auftragsbestand von Siemens Energy ist mit 118 Mrd. Euro so hoch wie nie. Die spanische Windturbinentochter Gamesa bleibt aber ein Problem.

Beteiligungsverkäufe hieven Siemens Energy in Gewinnzone

Der Energietechnik-Konzern Siemens Energy hat im Auftaktquartal dank Sondereffekten schwarze Zahlen geschrieben. Insbesondere Beteiligungsverkäufe hätten dazu geführt, dass der Konzern im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 (per Ende September) einen Gewinn nach Steuern von 1,6 Mrd. erzielt habe, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im Vorjahreszeitraum habe Siemens Energy einen Verlust von 598 Mill. Euro erzielt. Stark belastet habe das Ergebnis erneut die mit Qualitätsmängeln kämpfende spanische Windturbinentochter Siemens Gamesa, deren Verluste mit 434 Mill. Euro allerdings nur noch fast halb so hoch wie ein Jahr zuvor waren. Siemens Energy hatte bereits im Januar eine Reihe von vorläufigen Zahlen vorgelegt und die Prognose bestätigt.

Milliardenverlust bei Gamesa erwartet

"Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, die Qualitätsprobleme in unserem Onshore-Windgeschäft zu lösen und das Wachstumspotenzial für den Rest des Unternehmens auszuschöpfen", betonte Vorstandschef Christian Bruch. Dabei kann er auf einen Auftragsbestand zurückgreifen, der mit 118 Mrd. Euro so hoch ist wie noch nie. Bei Gamesa erwartet der Manager allerdings 2024 einen Verlust vor Sondereffekten von rund zwei Milliarden Euro.

Siemens Energy kämpft seit Jahren mit hohen Verlusten bei Gamesa. Das Windenergie-Geschäft mit Anlagen an Land (Onshore) hadert mit Qualitätsmängeln. Der Bereich mit Anlagen für den Betrieb auf hoher See (Offshore) hat Anlaufprobleme in neuen Werken. Bruch und Gamesa-Chef Jochen Eickholt wollen bis zum Geschäftsjahr 2026 die Kosten der Tochter um rund 400 Mill. Euro senken und im Windgeschäft die Gewinnschwelle erreichen.

Für 2024 bestätigte der Konzern die Prognosen. Danach erwartet der Vorstand ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 3 bis 7% und eine Ergebnis-Marge vor Sondereffekten zwischen minus 2 und plus 1%. Darüber hinaus rechnet das Management mit einem Gewinn nach Steuern von bis zu 1 Mrd. Euro.

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