Industriedienstleister

Bilfinger im Auftaktquartal schwarz

Der Industriedienstleister Bilfinger ist mit einem operativen Gewinn in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen (Ebita) erreichte 11 Mill. Euro, nachdem im...

Bilfinger im Auftaktquartal schwarz

hek Frankfurt

Der Industriedienstleister Bilfinger ist mit einem operativen Gewinn in das Geschäftsjahr 2021 gestartet. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen (Ebita) erreichte 11 Mill. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Verlust in dieser Höhe zu Buche stand. Bilfinger profitiere von strukturellen Verbesserungen und der reduzierten Kostenbasis, sagt Interimschefin Christina Johansson, die als CFO auch für Finanzen verantwortlich ist. Das Management bestätigt den Ausblick für das Gesamtjahr.

Der Umsatz gab in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 9% und organisch um 5% auf 833 Mill. Euro nach. Der organische Auftragseingang kam dank des robusten Geschäfts in Europa und eines großen Projektvertrags in den USA mit 1 Mrd. Euro fast an das Vorjahresniveau heran. Die operative Marge betrug 1,3%, verglichen mit –1,2% im Startquartal 2020. Hier kämen die Effizienzprogramme und das verbesserte Kapazitätsmanagement zum Tragen. Unter dem Strich weist Bilfinger 10 Mill. Euro Quartalsüberschuss aus nach 24 Mill. Euro Fehlbetrag im Vorjahreszeitraum.

Bei der Portfoliobereinigung kommen die Mannheimer mit der Trennung von einer weiteren Gesellschaft, die für 50 Mill. Euro Umsatz steht, voran. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Dann befinden sich laut Johansson noch zwei Einheiten auf der Verkaufsliste, eine in Portugal und eine in Südafrika: „Diese Firmen wurden restrukturiert, so dass sie uns nicht wehtun.“ Im Mai sind 458 Mill. Euro aus dem Weiterverkauf der frü­heren Gebäudemanagementsparte (Aple­ona) zugeflossen. Das Geld will Bilfinger in Wachstum aus eigener Kraft und in Zukäufe investieren. Die Ratingagentur S&P hebt ihre Einstufung von „BB–“ auf „BB“ mit stabilem Ausblick an.

Keinen Kommentar gibt Johansson zu Berichten, dass Gespräche mit Altrad über eine Übernahme durch die Franzosen abgebrochen worden seien, weil das Angebot zu niedrig sei (vgl. BZ vom 5. Mai). „Wir kommentieren keine Marktgerüchte“, sagt die Interimschefin. Man konzentriere sich darauf, aus Bilfinger eine bessere Firma zu machen. Der Vorstand sei gleichwohl der erste Ansprechpartner, falls jemand Kaufinteresse habe.

Bilfinger
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Auftragsbestand27962562
Umsatz833915
Ebita (bereinigt)11–11
in % des Umsatzes1,3–1,2
Periodenergebnis10–24
bereinigt4–13
Free Cash-flow–28–93
Investitionen89
Mitarbeiter (Anzahl)2877533091
Börsen-Zeitung