Bilfinger nimmt sich für den Umbau Zeit
ds Mannheim – Klaus Patzak, der neue Finanzchef von Bilfinger, will sich beim Umbau des angeschlagenen Industriedienstleisters Zeit lassen. “Die Restrukturierung ist in einer frühen Phase”, sagt Patzak im Interview der Börsen-Zeitung mit Blick auf die verhaltene Aktienkursentwicklung seit seinem Amtsantritt vor rund neun Monaten. “Mit jedem erfolgreichen Schritt wird die Aktie auch wieder interessanter für einen anderen Kreis von Aktionären.”Den aktivistischen Großaktionär Cevian, der 29,5 % hält, sieht Patzak bei der steinigen Restrukturierung als “stabilen Ankeraktionär”. Auf die Frage, ob es Cevian schnell genug gehe, sagt Patzak: “Cevian ist realistisch. Wir alle wollen so schnell wie möglich die Dinge in die richtige Richtung bewegen.” Derzeit, so Patzak, sei die Aktie für Investoren interessant, die an die Trendwende glaubten und früh an den Erfolgen partizipieren wollten. “Vom Turnaround-Kandidaten werden wir dann zum Wachstumsunternehmen mit stabilem Geschäftsmodell, positiven Cash-flows und stabiler Dividende”, verspricht der Manager, der von Osram zu Bilfinger kam. “Es hat einige Zeit gedauert, bis Bilfinger in diese Situation gekommen ist, und es braucht Zeit, bis diese Situation nachhaltig geklärt ist und der Cash-flow wieder anhaltend positiv ist.”Der Mannheimer Konzern hat schwere Jahre hinter sich. Zur desaströsen Entwicklung in der Zeit unter CEO Roland Koch, der 2014 gehen musste, kamen mehrere Wechsel auf den CEO- und CFO-Posten. Bilfinger will bis Mitte nächsten Jahres 13 Einheiten mit insgesamt 150 Mill. Euro Umsatz abstoßen. “Fünf davon sind bereits verkauft, bei drei weiteren sind wir mitten im Verhandlungsprozess. Wir wollen bis zum Ende des Jahres einen signifikanten Fortschritt erreicht haben”, sagt Patzak.—– Interview Seite 8