Biogen stoppt Entwicklung von Alzheimer-Mittel
Reuters Frankfurt – Bei der Erforschung von Medikamenten zur Behandlung von Alzheimer muss der US-Biotechkonzern Biogen einen herben Rückschlag verkraften. Zusammen mit seinem japanischen Entwicklungspartner Eisai gab das Unternehmen den Stopp von zwei entscheidenden klinischen Studien mit einem Antikörper zur Bekämpfung der Nervenkrankheit bekannt. Investoren waren schon seit längerem skeptisch mit Blick auf die Alzheimer-Aktivitäten. Die Aktie von Biogen sackte am Donnerstag um fast ein Drittel auf ein Dreijahrestief und verzeichnete den größten Tagesverlust seit 14 Jahren. Die Marktkapitalisierung schrumpfte um 17 Mrd. Dollar auf gut 45 Mrd. Dollar.Ein unabhängiges Kontrollgremium sei zu dem Schluss gekommen, dass der Antikörper Aducanumab nicht die erwünschte Wirkung zeige, teilte Biogen mit. “Diese enttäuschenden Nachrichten bestätigen die Komplexität der Behandlung von Alzheimer”, sagte Biogen-Chef Michel Vounatsos.Biogen reiht sich in eine lange Liste von Misserfolgen in der Entwicklung von Therapien gegen Alzheimer ein. Zuletzt floppte der Schweizer Pharmariese Roche mit einem Mittel, Rückschläge mussten auch schon Eli Lilly, AstraZeneca, Johnson & Johnson oder Merck & Co verdauen. Pfizer stellte seine Entwicklung von Medikamenten gegen Alzheimer und Parkinson sogar ganz ein. Biogen will ihre Forschung fortsetzen.