Blackout in Spanien und Portugal drückt Ergebnis von Repsol
Repsol beklagt hohe Kosten des Blackouts in Spanien und Portugal
Halbjahresgewinn bricht ein, auch wegen Rohölpreisen
ths Madrid
Der stundenlange Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel am 28. April ist den Erdölkonzern Repsol teuer zu stehen gekommen. Der Blackout legte die Raffinerien des Unternehmens in Spanien teils für mehrere Tage lahm. Die Kosten des Vorfalls bezifferte Repsol mit 175 Mill. Euro in seiner Halbjahresbilanz, die am Donnerstag vorgelegt wurde. Auch kleinere Störungen an anderen Tagen beeinträchtigten die Produktion, so der Konzern. Man behalte sich juristische Schritte gegen die Verursacher des Stromausfalls vor, sobald diese offiziell benannt würden.
In einem ersten Prüfbericht der spanischen Regierung zum Blackout von April wurden dem Stromnetzbetreiber Redeia und den zwei Kraftwerken, die an dem Tag plötzlich ausfielen, die Verantwortung zugeschoben. Der Betreiber wird in dem Bericht wie mit der Regierung vereinbart nicht namentlich genannt. Doch spanische Medien zeigten auf den Energieriesen Iberdrola. Repsol und Iberdrola lieferten sich erst vor kurzem einen aufsehenerregenden Rechtsstreit. Im Februar wies ein Gericht in Spanien die Anklage von Iberdrola wegen vermeintlichen Greenwashings von Repsol ab.
Auch andere Faktoren verhagelten das Halbjahresergebnis von Repsol, allem voran die gesunkenen Rohölpreise aufgrund von „geopolitischen und handelspolitischen Spannungen“, wie das Unternehmen schrieb. So lag der bereinigte Gewinn des Kerngeschäfts mit 1,35 Mrd. Euro gut ein Drittel unter dem des Vorjahres. Das Betriebsergebnis (Ebitda) sank um 26% auf 3 Mrd. Euro. Gut lief es im Bereich Downstream, dem Verkauf von Treibstoff und Strom an die Kunden, wo der Reingewinn bis Juni um 14% auf 358 Mill. Euro zulegte.
Neuer Aktienrückkauf
Trotz des schwachen Halbjahres kündigte Repsol ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 350 Mill. Euro an. Der CEO von Repsol, Josu Jon Imaz, versicherte vor Analysten, dass in den USA die Rahmenbedingungen für die geplanten Investitionen in Ökostrom nach der jüngsten Abstimmung im US-Unterhaus gesichert seien.